Wiesbadens mobile Eisbahn vor dem Aus? Neuer Veranstalter gesucht!

Schlossplatz, 65183 Wiesbaden, Deutschland - Die mobile Eisbahn „Wiesbaden on Ice“ steht vor einer ungewissen Zukunft, nachdem die Sporthilfe Wiesbaden auf ein hohes Defizit reagiert hat. Trotz über 200.000 Besuchern während der vergangenen Weihnachtszeit konnte die Veranstaltung nicht wirtschaftlich betrieben werden, was zu einem signifikanten finanziellen Fehlbetrag führte. Andreas Steinbauer, der langjährige erste Vorsitzende, hat aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt. Kommissarisch wird nun Andreas Fillmann, bisher stellvertretender Vorsitzender, die Aufgaben des Vorsitzenden übernehmen.

Angesichts der aktuellen Situation plant die Sporthilfe, eine externe Ausrichtergesellschaft mit der Organisation der Eisbahn zu beauftragen. Dies würde bedeuten, dass die Veranstaltung künftig in wirtschaftlicher Eigenverantwortung durchgeführt wird. Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr (CDU) bekräftigte die Absicht, die Eisbahn erneut zu veranstalten, appellierte jedoch an die Notwendigkeit eines städtischen Zuschusses. Fachleute schätzen, dass zur Wiederherstellung der Eisfläche ein Zuschuss von 200.000 bis 250.000 Euro erforderlich sein könnte.

Herausforderungen und Chancen

Die Ursachen für das Defizit sind klar: zunehmende Infrastrukturkosten und sinkende Einnahmen setzen dem Modell der mobilen Eisbahn zu. In diesem Jahr verhindert die EU-Beihilferegelung einen weiteren Zuschuss von der Stadt an die Sporthilfe. Eine neue Trägerschaft könnte diese Beschränkung jedoch aufheben und der Eisbahn neue Perspektiven eröffnen.

Parallel zur Suche nach einer neuen Lösung für die Eisbahn plant die Sporthilfe auch den diesjährigen City Marathon, der am 27. und 28. Juni stattfinden soll. Bereits über 2000 Anmeldungen liegen vor. Der Schulklassenlauf erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit, und der Zieleinlauf sowie das Veranstaltungsgelände werden künftig auf dem Schlossplatz vor dem Wiesbadener Rathaus platziert.

Wirtschaftliche Bedeutung von Eisbahnen

Eisbahnen haben sich als wichtige Publikumsmagneten etabliert und tragen wirtschaftlich zur Stärkung der lokalen Ökonomie bei. Eine Untersuchung der niederländischen Hochschule NHTV bestätigt die positiven wirtschaftlichen Effekte von Eisbahnen in verschiedenen europäischen Ländern. Demnach berichten 85 % der befragten Unternehmer von einem positiven Einfluss auf den Umsatz durch solche Veranstaltungen.

Die Einnahmequellen von Eisbahnveranstaltungen sind vielfältig:

• Kartenverkauf: Ticketpreise zwischen € 5 und € 10 können bei hohen Besucherzahlen zu erheblichen Einnahmen führen.
• Vermietung von Schlittschuhen: Zusätzlicher Umsatz entsteht durch die Vermietung von Schlittschuhen und Eislauf-Lernhilfen wie Bobby the Seal®.
• Sponsoring: Regionale und große Unternehmen unterstützen die Veranstaltungen im Austausch gegen Werbemöglichkeiten.
• Gastronomie: Einnahmen durch den Verkauf von Speisen und Getränken während des Events.
• Sonderveranstaltungen: Workshops, Kinderfeste und Eisdiskos ziehen zusätzliches Publikum an.
• Merchandising: Der Verkauf von Merchandise-Artikeln wie Handschuhen und Schals kann die Einnahmen ebenfalls steigern.

Die nächsten Schritte für die Sporthilfe in Wiesbaden werden entscheidend sein, um die mobile Eisbahn zukunftssicher zu machen und die Attraktivität der Veranstaltung zu erhalten. Weitere Informationen zu den Methoden, wie Eisbahnen Einnahmen generieren können, sind auf der Seite von ICE World zu finden.