Kunst-Genuss in Leipzig: Neo Rauch begeistert bei Spinnerei-Rundgang!
Spinnereistraße 7, 04229 Leipzig, Deutschland - Die Galerie Eigen + Art in Leipzig feierte am 3. Mai 2025 den Beginn der Ausstellung „Stille Reserve“, die neue Malerei des renommierten Künstlers Neo Rauch zeigt. Der Rundgang in der Leipziger Spinnerei, einem wichtigen Kunst-Viertel Sachsens, zog zahlreiche Besucher an, die bereits unter Regenschirmen auf Einlass warteten. Galerieleiterin Elke Hannemann berichtete von einem besonders hohen Besucherandrang, der durch die Anwesenheit von Neo Rauch und seiner Frau Rosa Loy noch verstärkt wurde.
Die Leipziger Spinnerei erlebte vor 20 Jahren den Wandel von einer ehemaligen Baumwollspinnerei zu einem kreativen Zentrum, das am 1. Mai 2005 erstmals zu einem Rundgang invitierte. An diesem Wochenende strömten die Besucher in die Anlage, wo sie sich an mehreren Ausstellungen erfreuen konnten, was zu Staus an den Eingängen führte.
Vielfältige Kunstwerke und Themen
In der Ausstellung „Stille Reserve“ sind 16 neue Bilder zu sehen, die während der Corona-Pandemie entstanden sind. Neo Rauch, mit 60 Jahren einer der erfolgreichsten Maler Ostdeutschlands und Protagonist der „Neuen Leipziger Schule“, beschreibt seine Werke als mystisch und brutal, ohne dabei klare Erklärungen zur Bedeutung abzugeben. Er lehnt eine Retrospektive im Museum der Bildenden Künste ab, da er sich selbst noch nicht für musealisierungswürdig hält.
Ein besonders bemerkenswertes Bild zeigt einen Kentaur, der eine siamesische Zwillingsfrau zum Tanz auffordert. Diese Werke reflektieren die Isolation der Pandemiezeit und wurden von einem aufmerksamen Publikum, insbesondere von Frauen, die großes Interesse an der gedoppelten Frauenfigur zeigten, still beobachtet.
Highlights des Rundgangs
Neben den Gemälden von Neo Rauch war auch Rosi Steinbach mit einer Werkschau vertreten, die Arbeiten der letzten 25 Jahre zeigt, darunter Porträtbüsten Leipziger Kulturschaffender. Die Malerei von Sebastian Hosus in der Galerie Philipp Anders wurde als weiterer Höhepunkt der Veranstaltung hervorgehoben. Zudem präsentierte Undine Bandelin ein Bild von Jesus am Kreuz, umgeben von Menschen, die mit Selfies beschäftigt sind.
Der Frühjahrs-Rundgang in der Leipziger Spinnerei findet an diesem Wochenende bis 20 Uhr statt und öffnet am Sonntag von 11 bis 18 Uhr seine Pforten. Aufgrund der begrenzten Parkmöglichkeiten wird die Anreise mit Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen.
Neues aus dem künstlerischen Schaffen Neo Rauchs
Neo Rauch ist nicht nur bekannt für seine eindrucksvollen Bilder, sondern auch für seine komplexe Biografie. Der Künstler wuchs bei seinen Großeltern in Aschersleben auf, nachdem seine Eltern bei einem Unfall starben, als er vier Wochen alt war. Er studierte Malerei an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst und hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt 1986 mit der Gruppenausstellung „Junge Künstler im Bezirk Leipzig“.
Im Laufe seiner Karriere hat Rauch mehrere bedeutende Ausstellungen erlebt, darunter eine Retrospektive im Kunstmuseum Wolfsburg und eine kleine Ausstellung im Metropolitan Museum of Art. Seine Werke sind geprägt von leuchtend opaken Farben und erforschen Themen, die stark vom sozialistischen Realismus und konzeptionellem Surrealismus beeinflusst sind.
Neo Rauch lebt und arbeitet weiterhin in der ehemaligen Baumwollspinnerei und setzt mit seinen Werken einen starken Fokus auf die Auseinandersetzung mit inneren Zuständen und mystischen Elementen. Seine einzigartige Perspektive und seine künstlerische Sensibilität machen ihn zu einem herausragenden Vertreter der zeitgenössischen Kunst.
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Ort | Spinnereistraße 7, 04229 Leipzig, Deutschland |
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