Chemnitz' Bibliothek der Zukunft: Die 5D-Transformation startet jetzt!

Alte Aktienspinnerei, Chemnitz, Deutschland - Am 31. Januar 2025 hat die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Chemnitz eine umfassende Entwicklungsstrategie bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Im Kern dieser Strategie steht die Vision, zur „5D-Bibliothek“ zu transformieren. Diese Idee steht für die Prinzipien digital, dynamisch, durable, divers und diskursiv. Für die Umsetzung dieser Vision wurden insgesamt 24 konkrete Maßnahmen definiert, die in den nächsten fünf Jahren realisiert werden sollen. Die Strategie baut auf den bisherigen Errungenschaften der Bibliothek auf, wie Open Science, Open Access, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Die Universitätsbibliothek soll künftig als ein „Dritter Ort“ fungieren. Sie soll nicht nur zum Lernen einladen, sondern auch Raum für Verweilen und Veranstaltungen bieten. Zu den geplanten Erweiterungen gehören ein virtueller Lesesaal sowie Projekte in den Bereichen Internationalisierung, Augmented Reality (AR) und Künstliche Intelligenz (KI). Der Umzug in die Alte Aktienspinnerei im Jahr 2020 war ein entscheidender Schritt, um die drei zuvor dezentralen Standorte der Bibliothek zu einem zentralen Ort zusammenzuführen.

Mitpartizipation zur Strategie

Um die Strategie zu entwickeln, wurden Workshops mit den Mitarbeitenden sowie eine umfassende Umfrage unter 630 Nutzenden durchgeführt. Ein über 40-seitiges Strategiepapier wurde im Dezember 2024 der Bibliothekskommission präsentiert. Der Fortschritt der Initiative zur „5D-Bibliothek“ wird in einer Zwischenevaluation zur Mitte der Strategieperiode überprüft.

Die Bibliothek hat sich in den letzten Jahren auch durch ihre herausragenden Anstrengungen im Bereich der offenen Wissenschaft ausgezeichnet. So erhielt sie zum zweiten Mal das Open Library Badge, eine Auszeichnung der gleichnamigen Initiative, die mehr Offenheit in Bibliotheken fördert. Dies spiegelt die Erfüllung überarbeiteter Kriterien von 2016 wider, die die Universitätsbibliothek in ausreichender Anzahl und darüber hinaus umgesetzt hat. Das Open Science Team der TU Chemnitz setzt Offenheit in verschiedenen Kontexten um und motiviert damit den Ausbau des Netzwerks Open Science an der Universität.

Die Bibliothek der Zukunft

Die Diskussion über die Zukunft von Bibliotheken ist aktuell und nimmt Aspekte wie die digitale Transformation und Künstliche Intelligenz in den Fokus. Bibliotheken müssen sich intensiv mit den Veränderungen, die die digitale Ära mit sich bringt, auseinandersetzen. Prognosen zeigen, dass die Rolle der Bibliotheken bis 2040 stark im Wandel sein könnte. Künstliche Intelligenz wird als zentrales Thema betrachtet, da Algorithmen zunehmend in der Lage sind, sinnvolle Texte zu generieren und Informationen bereitzustellen.

Die digitale Transformation, die tiefgreifendere Veränderungen als bloße Digitalisierung mit sich bringt, hat bereits zu einer Differenzierung der Informationsangebote geführt. Bibliotheken könnten in Zukunft gefordert sein, ihre analogen Bestände neu zu bewerten, während digitale Formate an Bedeutung gewinnen. Ein Beispiel hierfür ist die Abnahme der Nutzung von Autoatlanten zugunsten digitaler Navigationsdienste.

Die künftige Gestaltung von Bibliotheken sollte sich nicht nur auf technische Trends konzentrieren, sondern auch auf die Bedürfnisse der Menschen. In einem sich rapide verändernden Umfeld könnten Themen wie Anthropologie und Kulturwissenschaft an Bedeutung gewinnen, um eine zeitgemäße Bibliotheksfunktion zu gewährleisten. Es besteht die Gefahr, dass Bibliotheken hinter den digitalen Trends zurückbleiben, wenn sie sich zu stark auf technische Aspekte fixieren.

Details
Ort Alte Aktienspinnerei, Chemnitz, Deutschland
Quellen