Erste Hinrichtung mit Stickstoff: 19 Minuten Todeskampf in Louisiana

In Louisiana wurde am 19.03.2025 erstmals ein Mensch mit Stickstoff hingerichtet. Jessie Hoffman Jr. starb nach 19 Minuten an Sauerstoffmangel.
In Louisiana wurde am 19.03.2025 erstmals ein Mensch mit Stickstoff hingerichtet. Jessie Hoffman Jr. starb nach 19 Minuten an Sauerstoffmangel. (Symbolbild/NAG Archiv)

New Orleans, USA - Louisiana hat am 19. März 2025 einen historischen Schritt gewagt, indem der Bundesstaat zum ersten Mal einen Häftling durch Stickstoffhypoxie hinrichtete. Jessie Hoffman Jr., der 1996 wegen Mordes an einer Frau in New Orleans verurteilt worden war, erlebte in der Hinrichtungskammer einen qualvollen Tod, der laut Berichten 19 Minuten dauerte. Um 18:21 Uhr begann die Zufuhr von Stickstoff, was zu einem tödlichen Sauerstoffmangel führte. Hoffmans letzter Atemzug wurde um 18:37 Uhr registriert.

Bei dieser Hinrichtung waren Zeugen anwesend, die krampfartige Bewegungen und flacher werdenden Atem bei Hoffman beobachteten. Der 18-Jährigen, der zu seinen Vergehen keine letzten Worte sprach und auch auf eine letzte Mahlzeit verzichtete, hatte sich zusammen mit seinen Anwälten vehement gegen die verwendete Hinrichtungsmethode gewehrt, die er aus religiösen Gründen, seiner Zugehörigkeit zum Buddhismus und der Wichtigkeit des meditativen Atmens heraus ablehnte. Es war die erste Hinrichtung in Louisiana seit 2010.

Erste Hinrichtung mit Stickstoff in den USA

Hoffman ist nicht der erste Häftling, der durch Stickstoffhypoxie hingerichtet wurde. Am 26. Januar 2024 wurde Kenneth Smith in Alabama als erster Häftling in den USA durch diese Methode hingerichtet. Auch bei ihm führten unwillkürliche Bewegungen und unruhige Atmung während der Hinrichtung zu einem Aufschrei der Kritik. Smiths Angehörige und Unterstützer empfanden die Hinrichtung als grausame Folter, da er nicht sofort das Bewusstsein verlor.

Die Zufuhr von Stickstoff erfolgt über eine Maske, und wie in Smiths Fall wurde auch hier ein Sauerstoffmangel und letztendlich das Ersticken als Todesursache festgestellt. Die EU und die Vereinten Nationen haben bereits vor der grausamen Natur dieser Hinrichtungsmethode gewarnt und die US-Regierung um Besorgnis über den Einsatz von Stickstoff gebeten. In Alabama allein gibt es derzeit 43 weitere Häftlinge im Todestrakt, die sich für diese Methode entschieden haben.

Wachsende Bedenken und Entwicklungen

Die Diskussion um die Todesstrafe in den USA ist in letzter Zeit intensiver geworden, insbesondere in Hinblick auf mögliche Justizirrtümer und soziale Ungleichheit. Nach Schätzungen haben 23 der 50 Bundesstaaten die Todesstrafe bereits abgeschafft, während in anderen Staaten die Vollstreckung de facto eingestellt wurde. Seit der Wiederherstellung der Todesstrafe im Jahr 1976 wurden in den USA über 1.600 Menschen hingerichtet, wobei die häufigste Methode nach wie vor die Giftspritze ist. Diese Woche sind drei weitere Hinrichtungen in den USA angesetzt, diese jedoch durch die traditionelle Methode der Giftspritze in den Bundesstaaten Arizona, Florida und Oklahoma.

Währenddessen gehen die Meinungen über die humanitären und rechtlichen Implikationen der verschiedenen Methoden der Vollstreckung von Todesurteilen weit auseinander. In Anbetracht der negativen Reaktionen auf die letzte Hinrichtung in Louisiana wird die Debatte um die Todesstrafe und ihre Methoden weiterhin angeheizt. Weitere Informationen dazu stellen Tagesschau und Spiegel bereit.

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Ort New Orleans, USA
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