Sebastião Salgado: Trauer um Meister der Fotografie und Umweltaktivist

Sebastião Salgado, der weltbekannte Fotograf, ist am 23. Mai 2025 im Alter von 81 Jahren gestorben, wie die Akademie der Schönen Künste in Paris bekanntgab.
Sebastião Salgado, der weltbekannte Fotograf, ist am 23. Mai 2025 im Alter von 81 Jahren gestorben, wie die Akademie der Schönen Künste in Paris bekanntgab. (Symbolbild/NAG)

Paris, Frankreich - Der bedeutende brasilianisch-französische Fotograf Sebastião Salgado ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Dies gab die französische Akademie der Schönen Künste in Paris bekannt, deren Mitglied er war. Salgado war weltweit bekannt für seine eindringlichen Schwarz-Weiß-Bilder, die sowohl soziale Missstände als auch die Schönheit der Natur thematisierten.

Geboren 1944 im Bundesstaat Minas Gerais, Brasilien, emigrierte Salgado 1969 aus Protest gegen die Militärdiktatur nach Paris. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er als Ökonom in Entwicklungshilfeprojekten in Afrika, bevor er 1973 vollständig in die Fotografie wechselte. Seine Arbeiten thematisierten unter anderem das Schicksal von Flüchtlingen und die extremen Bedingungen, unter denen viele Menschen leben müssen.

Ein Leben für die Fotografie

Salgado beschrieb die Fotografie als seine Lebensart. Sein erster Kontakt mit der Kamera erfolgte zufällig bei Dienstreisen mit der Kamera seiner Frau. Im Laufe der Jahre reiste er Zehntausende Kilometer, um das Elend und die Hoffnungen der Menschen festzuhalten. Besonders beeindruckend sind seine Arbeiten, die den Völkermord in Ruanda oder die Hungersnöte in der Sahelzone dokumentieren. Seine Bilder wurden für ihre Ästhetik sowie die schonungslose Darstellung von Elend kritisiert.

Seine großen Projekte wie “Genesis” und “Amazônia” widmeten sich der Schönheit der Natur und dem Leben indigener Völker. Nach gesundheitlichen Problemen nahm Salgado auch eine neue Richtung ein, indem er sich verstärkt auf Landschaftsfotografie und die Themen Natur- und Klimaschutz konzentrierte. Das Instituto Terra, das er zusammen mit seiner Frau Lélia Wanick Salgado gründete, verfolgt das Ziel, Ökosysteme wiederherzustellen und nachhaltige ländliche Entwicklung zu fördern.

Anerkennung und Vermächtnis

Salgado wurde international anerkannt, seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. 2014 portraitierte Wim Wenders ihn im Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“, der für einen Oscar nominiert war. Darüber hinaus wurde er 2019 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Die Akademie würdigte Salgado als “großen Zeugen der menschlichen Verfassung und des Zustands des Planeten”.

Die sozialdokumentarische Fotografie, zu der auch Salgados Werk zählt, hat eine lange Tradition, die im späten 19. Jahrhundert begann. Sie setzt sich mit sozialen Themen und Ungerechtigkeiten auseinander und hat das Ziel, das Bewusstsein für gesellschaftliche Probleme zu schärfen. Wichtige Vertreter dieser Kunstform, wie Jacob Riis und Dorothea Lange, nutzten Fotografie, um Missstände zu dokumentieren und Veränderungen anzustoßen. Salgado hat in dieser Tradition gewirkt und wird als einer ihrer bedeutendsten Vertreter in die Geschichte eingehen.

In seinen letzten Jahren setzte Salgado ein starkes Zeichen für Umweltbewusstsein und Fotografie als Mittel des gesellschaftlichen Wandels. Das Instituto Terra würdigte ihn nach seinem Tod als jemanden, der mehr als nur ein großer Fotograf war – er wurde als Hoffnungsträger und Wegbereiter für das Umweltbewusstsein angesehen.

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Ort Paris, Frankreich
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