Sanierung der L255 in Emkendorf: Kopfsteinpflaster bleibt unberührt!

Anwohner in Emkendorf fordern die Sanierung des Kopfsteinpflasters der L255, aktuell bleibt es unter Denkmalschutz.
Anwohner in Emkendorf fordern die Sanierung des Kopfsteinpflasters der L255, aktuell bleibt es unter Denkmalschutz. (Symbolbild/NAG Archiv)

Emkendorf, Deutschland - In Emkendorf beginnt am Montag die Sanierung der L255 zwischen Bokelholm und Deutsch Nienhof. Trotz der lang erwarteten Arbeiten bleibt der historische Bereich des Kopfsteinpflasters auf der Emkendorfer Allee unberührt. Anwohner hatten seit 15 Jahren die Erneuerung des schadhaften Pflasters gefordert, das mittlerweile Schäden an Fahrzeugen verursacht und die Anreise für Gäste erschwert, so Regina Ritter von der Gutsverwaltung Emkendorf. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) stellt klar, dass der Kopfsteinpflaster-Bereich unter Denkmalschutz steht, was eine Erneuerung mit Asphalt ausschließt. Eine passende Bautechnologie für die Sanierung des Denkmalpflasters muss erst noch entwickelt werden, um sowohl Denkmalschutz als auch Verkehr und Baumschutz zu berücksichtigen.

Aktuell sind Schlaglöcher im Pflaster mit Asphalt geflickt worden, was die Sicht auf die historischen Steine beeinträchtigt. Es ist zudem bemerkenswert, dass die denkmalgeschützte Pflasterstraße nicht im aktuellen Erhaltungsprogramm für Landesstraßen bis 2027 aufgeführt ist. Ein konkreter Starttermin für die denkmalgerechte Sanierung steht noch nicht fest und erfordert umfangreiche planerische Vorarbeiten. Die Finanzierung dieser Umbaumaßnahmen würde aus dem Straßenbauhaushalt des Landes erfolgen, sollte eine Sanierung in Betracht gezogen werden.

Pflegemaßnahmen der Emkendorfer Allee

Die Emkendorfer Allee, die im 18. Jahrhundert angelegt wurde und seit 1936 als Naturdenkmal geschützt ist, ist ein Kulturdenkmal mit überregionaler Bedeutung. Bei der aktuellen Pflege werden 354 Alleebäume bis Ende April 2024 betreut, darunter viele Linden, Bergahorn und Rosskastanien. Der LBV.SH hat kürzlich umfassende Baumpflegemaßnahmen durchgeführt, die unter anderem die Totholz-Entnahme sowie Kronenpflege und Einkürzungen umfassen. Eine baumbiologische Untersuchung vom Sommer 2023 legte den Grundstein für diese Arbeiten, die weitgehend unter Vollsperrung stattfinden.

Im Rahmen dieser Pflege wurden auch Fällungen vorgenommen, um den Alleecharakter aufrechtzuerhalten. Mehr als 120 Bäume wurden seit 2018 nachgepflanzt, um Erkrankungen und Schädigungen abzufangen. Bis 2026 sind Aufwendungen von bis zu 300.000 Euro für die Pflege und Unterhaltung eingeplant, wobei die Maßnahmen auch denkmalschützende Vorgaben berücksichtigen.

Städtischer Denkmalschutz in Deutschland

Die Herausforderungen, die sich bei der Pflege von historischen Straßen und Alleen wie der Emkendorfer Allee ergeben, wurden auch beim 27. Kongress zum städtebaulichen Denkmalschutz am 27. und 28. August 2019 erörtert. Dort diskutierten Fachleute über den gleichzeitigen Erhalt von Kulturgut und modernen Verkehrsanforderungen. Podiumsdiskussionen und Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit der Mobilität in historischen Städten und dessen Einfluss auf den Denkmalschutz. Solche Veranstaltungen sind essenziell, um Strategien zu entwickeln, die sowohl denkmalschützerische Aspekte berücksichtigen als auch den Bedürfnissen der Anwohner gerecht werden.

Die bevorstehenden Sanierungsarbeiten und die kontinuierliche Pflege der Emkendorfer Allee stehen somit im Kontext eines breiteren Diskurses über Denkmalschutz und moderne Infrastruktur. Auch wenn die Sanierung der Kopfsteinpflasterstraße noch auf sich warten lässt, bleibt das Interesse an der Erhaltung dieser historischen Straßen und Alleen ungebrochen.

Für weitere Informationen zu den Sanierungsarbeiten in Emkendorf können Sie die Bericht von kn-online hier und die Mitteilung des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr hier nachlesen. Weitere interessante Informationen zu städtebaulichem Denkmalschutz finden Sie bei der Bundesstiftung Baukultur hier.

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Ort Emkendorf, Deutschland
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