Schichtkäse im Notstand: Badische Spezialität verschwindet aus Regalen!

Deutschland - Schichtkäse, ein traditionelles Milchprodukt, das vor allem in badischen Käsekuchen und Bibeleskäse Verwendung findet, wird zunehmend rar. Immer mehr Verbraucher, die auf der Suche nach dem leicht säuerlichen Frischkäse sind, müssen feststellen, dass die Regale der Supermärkte leerer werden. Der Hauptgrund für diesen Rückgang ist die Entscheidung großer Molkereien, die Produktion einzustellen. Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für viele deutsche Haushalte dar, in denen Schichtkäse als unverzichtbar gilt, sei es für Backwaren oder regionale Spezialitäten. Dies berichtet op-online.

Die Situation ist Teil eines größeren Trends in der Milchindustrie. Laut ble.de sank die Konsummilchproduktion im Jahr 2022 um mehr als 6 % auf rund 4,2 Millionen Tonnen. Diese Entwicklung hat einen signifikanten Einfluss auf die Verfügbarkeit und den Verbrauch traditioneller Milchprodukte.

Rückgang des Milch- und Käseverbrauchs

Der Rückgang des Verbrauchs ist alarmierend. So erreichte der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch mit 46,1 kg ein Rekordtief von minus 900 g im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei Käse und Butter gab es deutliche Rückgänge: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse fiel um 760 g, während der Butterverbrauch um 770 g sank. Die Gründe für diesen rückläufigen Trend liegen unter anderem in den gestiegenen Preisen für Milchprodukte und dem zunehmenden Absatz pflanzlicher Milchalternativen. Auch die Herstellung von Vollmilch sank um 8,8 % und belief sich auf rund 2,3 Millionen Tonnen.

Zusätzlich ist die Käseproduktion im gleichen Zeitraum leicht gesunken, von 2,67 Millionen Tonnen im Jahr 2021 auf 2,64 Millionen Tonnen im Jahr 2022. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse fiel dabei von 25,3 kg auf 24,6 kg. Diese Zahlen verdeutlichen, dass nicht nur der Schichtkäse, sondern die gesamte Milchproduktbranche vor erheblichen Herausforderungen steht. Auch die Zahlen bezüglich der Butterproduktion sind besorgniserregend: Sie sank um 0,1 % auf 465.000 Tonnen, mit einem dramatischen Rückgang der Süßrahmbutter um knapp 22 %.

Strukturen der Milchproduktion im Wandel

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist der Rückgang der Milchkuhhaltenden Betriebe, deren Zahl von 54.800 auf 52.900 gesenkt wurde. Jeder Milchviehbetrieb hält im Durchschnitt 72 Tiere, was insgesamt 23.000 Tiere weniger ergibt. Trotz dieser Rückgänge stieg jedoch die durchschnittliche jährliche Milchleistung pro Kuh von 8.481 kg auf 8.499 kg. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Stabilität und zukünftige Ausrichtung der Milchwirtschaft in Deutschland auf.

In Anbetracht all dieser Faktoren wird deutlich, dass die Verbraucher sich auf Änderungen im Angebot von Milchprodukten einstellen müssen. Der fortschreitende Rückgang des Schichtkäses könnte somit nicht nur den Genuss regionaler Spezialitäten beeinträchtigen, sondern auch signifikante Auswirkungen auf die deutsche Küche insgesamt haben. Die Branche steht vor der Herausforderung, sowohl die Produktion anzupassen als auch die Verbraucherbedürfnisse zu berücksichtigen.

Details
Ursache gestiegene Preise für Milchprodukte, zunehmender Absatz pflanzlicher Milchalternativen
Ort Deutschland
Quellen