Schleswig-Holstein: Überbelegte Gefängnisse – Landesregierung reagiert!

Neumünster, Deutschland - Die schleswig-holsteinische Landesregierung reagiert auf die anhaltend hohen Belegungszahlen in den Gefängnissen des Bundeslandes. Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU) hat jüngst den Ausbau des Strafvollzugs angekündigt und plant die Schaffung von mehr als 150 zusätzlichen Haftplätzen. Dieser Schritt ist notwendig, um dem großen Bedarf in Schleswig-Holstein sowie bundesweit gerecht zu werden, da die Gefängnisse in Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern seit geraumer Zeit überbelegt sind, mit einer durchschnittlichen Belegungsquote von mindestens 90 Prozent sowohl für Männer als auch für Frauen.Mopo berichtet, dass dies vor allem in der Jugendarrestanstalt Moltsfelde in Neumünster offenbar wird, wo mindestens 30 Haftplätze für Erwachsene entstehen sollen, während gleichzeitig mindestens 16 Plätze für den Jugendarrest erhalten bleiben.
Im Lübecker Gefängnis wird ebenfalls investiert. Im Frühjahr 2026 sollen durch den Neubau des Hauses B mehr als 80 Haftplätze geschaffen werden. Dabei wird das bestehende Haus E nicht geschlossen, was für zusätzliche Stabilität im vorhandenen System sorgt. Weiterhin ist geplant, durch Sanierungen und Erweiterungen im Gefängnis Flensburg bis Ende 2027 insgesamt mehr als 150 Haftplätze zu schaffen. Für die psychiatrische Abteilung in Lübeck sind bis Ende 2028 zusätzlich 25 vollstationäre Plätze vorgesehen. Auch der Frauenvollzug in Lübeck und Itzehoe soll jeweils ausgeweitet werden.Schleswig-Holstein.de
Aktuelle Belegungszahlen in Schleswig-Holstein
Insgesamt stehen in Schleswig-Holstein für den Justizvollzug 1.438 Haftplätze zur Verfügung, davon 143 im offenen Vollzug. Diese Plätze verteilen sich auf mehrere Justizvollzugsanstalten und eine Jugendanstalt: Die JVA Flensburg hat 60 Plätze, die JVA Itzehoe 32, die JVA Kiel 262, die JVA Neumünster 460 und die JVA Lübeck 400 Plätze. Auch der Jugendvollzug wird nicht vernachlässigt, mit 140 Plätzen in der Jugendanstalt Schleswig, die auch für Sozialtherapie und offenen Vollzug genutzt werden.Destatis
Die Notwendigkeit für diese Erweiterungen wird durch die aktuellen Berichte zur Strafvollzugsstatistik unterstrichen, die die Zahl und Struktur der in Justizvollzugsanstalten einsitzenden Personen dokumentieren. Diese Statistiken sind wichtige Indikatoren für die effektive Planung und Steuerung im Justizvollzug, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen, die durch eine zunehmend überlastete Infrastruktur entstehen.
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Ort | Neumünster, Deutschland |
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