Kokain: Der heimliche Begleiter - So begann Annas Suchtgeschichte

Der Anstieg des Kokainverbrauchs in Deutschland: Einblicke in die Suchtgeschichte von Anna B. und aktuelle Daten zu Abhängigkeiten.
Der Anstieg des Kokainverbrauchs in Deutschland: Einblicke in die Suchtgeschichte von Anna B. und aktuelle Daten zu Abhängigkeiten. (Symbolbild/NAG)

Sachsen-Anhalt, Deutschland - Der Konsum von Kokain in Deutschland hat besorgniserregende Ausmaße erreicht. Laut einem aktuellen Bericht von MDR ist besonders der Anstieg unter Abstinenten alarmierend. Ein Beispiel hierfür ist die Geschichte von Anna B. (Name geändert), die im Alter von 12 Jahren, also in der 7. Klasse, zum ersten Mal Kokain konsumierte. Heute, mehr als 30 Jahre später, reflektiert sie: „Es war das schönste Gefühl der Welt.“

Anna B., die heute Mitte 40 und ein Scheidungskind ist, erinnert sich gut an die Gründe für ihren Konsum. Sie wollte dem tristen Alltag zu Hause entfliehen und suchte nach einem „krassen Kick voller Wärme, Euphorie und Glück“. Dies führte dazu, dass ihr Konsum von Kokain immer häufiger wurde und sie schließlich täglich zur Droge griff. Zusätzlich zu Kokain experimentierte sie auch mit anderen Drogen und betrachtet Kokain als die Droge, die am süchtig machendsten ist.

Rückblick auf den Drogenkonsum in Deutschland

Die steigenden Zahlen des Kokainkonsums sind nicht nur individuell, sondern spiegeln auch ein gesamtgesellschaftliches Problem wider. Laut dem Epidemiologischen Suchtsurvey 2018 und dem Glücksspielsurvey 2021, die auf dem Datenportal des Bundesdrogenbeauftragten veröffentlicht wurden, beziehen sich die Erhebungen auf Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren. Besonders auffällig ist, dass neben Kokain auch andere Substanzen wie Amphetamin (Speed) und Methamphetamin (Crystal Meth) immer häufiger missbraucht werden.

Ein wesentlicher Punkt, der in dem Bericht von Bundestag aufgeführt wird, sind die steigenden Abhängigkeiten von diesen Drogen. Die Zahlen verdeutlichen die kritische Lage, die nicht nur die direkte Betroffenen, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes betrifft.

Risiken und Herausforderungen

Die Rolle von Medikamenten mit hohem Missbrauchs- und Suchtpotenzial, wie Schmerzmitteln, Antidepressiva sowie Schlaf- und Beruhigungsmitteln, wird ebenfalls in den Erhebungen thematisiert. Oft sind es Kombinationen aus verschiedenen Substanzen, die zu einer hohen Abhängigkeit führen können. Die Erfassung internetbezogener Störungen wird dagegen als unterentwickelt betrachtet, da in Deutschland bislang wenig systematische Daten und Langzeiterhebungen zu diesem Bereich vorhanden sind.

Insgesamt zeigt sich, dass der steigende Konsum von Kokain und anderen Drogen ernsthafte Konsequenzen für die individuelle Gesundheit hat und zugleich gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Es bleibt zu hoffen, dass durch präventive Maßnahmen und eine intensivere Aufklärung diese Entwicklung gestoppt werden kann.

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Ort Sachsen-Anhalt, Deutschland
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