Ministerpräsident Woidke lobt Angler, doch Morddrohungen schockieren!

Van-der-Valk-Hotel, Dahlewitz, Deutschland - Beim Verbandstag des Brandenburger Landesanglerverbands im Van-der-Valk-Hotel in Dahlewitz hielt Ministerpräsident Dietmar Woidke eine bewegende Rede. Er würdigte die Verdienste der Angler in Brandenburg, insbesondere nach dem bemerkenswerten Fang einer 2,13 Meter langen Wels-Bestie durch Christine Hein in der Oder. Der Verband zählt beeindruckende 96.126 Mitglieder und spielt eine wichtige Rolle in der Region. Woidke, der zuvor als Landwirtschafts- und Innenminister tätig war, betonte die enge Verbindung zur Angelszene und die Bedeutung der Angler für den Naturschutz.

Der Ministerpräsident hob hervor, dass der Landesanglerverband im Jahr 2024 als anerkannter Naturschutzverband eingestuft wurde. Angler haben im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten über 360.000 Stunden in Gewässerschutz und Umweltbildung investiert. Gleichzeitig forderte Woidke eine stärkere Gleichstellung der Angler mit anderen Umweltverbänden und zugesagte, dass ihre Vorschläge zur Finanzierung im Ministerium geprüft werden.

Kritik und Herausforderungen

Während des Verbandstags wurde auch auf die dunkle Seite der Berichterstattung eingegangen. Nach Christine Heins Rekordfang erhielt sie Morddrohungen von militanten Tierschützern, was die anglerische Gemeinschaft erschütterte. Verbandspräsident Günter Baaske kündigte an, rechtliche Schritte gegen die Urheber dieser Drohungen einzuleiten.

Baaske kritisierte zudem die Untätigkeit früherer Umweltminister in Sachen Naturschutzprojekte und betonte die Notwendigkeit von Ordnung und Sauberkeit an Gewässern. Diese nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für die gesellschaftliche Verantwortung der Angler. Viele Angler engagieren sich aktiv im Umweltschutz, was einen positiven Einfluss auf die Biodiversität hat und dazu beiträgt, Gewässer artenreicher zu halten.

Angeln als Kinderthema

Ein weiterer zentraler Punkt während des Verbandstags war die Förderung des Angelns bei Kindern. Anglervereine betonen die große Bedeutung, die das Angeln für die junge Generation hat. Es wird als eine gesunde Freizeitbeschäftigung beschrieben, die Kindern Abenteuer und Spaß im Freien bietet. Allerdings wird kritisiert, dass viele Fischereiverbände häufig den Fokus auf Naturschutzprojekte legen und das Angeln selbst vernachlässigen.

Ein Beispiel hierfür sind die unterschiedlichen Ansätze der Landesfischereiverbände: Während in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen der Schwerpunkt auf Naturschutz und nicht auf dem Angeln liegt, gibt es aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls Ähnliches zu berichten. Dies führt zu Schwierigkeiten bei der Organisation von Angelveranstaltungen für Kinder. Laut Beobachtungen bringen diese Veranstaltungen jedoch oft positive Erfahrungen, wenn Kinder selbst gefangene Fische zubereiten.

Angeln und seine soziale Bedeutung

Angeln wird nicht nur als eine beliebte Freizeitbeschäftigung angesehen, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle für die Gesellschaft. In Deutschland gibt es schätzungsweise 2 bis 4 Millionen Angler, und der gesamte Umsatz der Anglerszene beträgt rund 5,2 Milliarden Euro. In diesem Zusammenhang leisten Angler bedeutende Beiträge zum Gewässerschutz und zur Biodiversität.

Weltweit gibt es rund 220 Millionen Angler, die fünfmal mehr Fische aus Gewässern fangen als Berufsfischer. In vielen Ländern sind anglerisch bewirtschaftete Gewässer artenreicher als unbeaufsichtigte Gewässer, was den ökologischen Wert von Anglern unterstreicht. Diese Gemeinschaft sieht sich nicht nur als Freizeitgestalter, sondern auch als „ökologische Wächter“, die ein starkes Interesse am Schutz von Fischbeständen und der Natur haben.

Das Angeln hat somit vielfältige gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Dimensionen, welche die Bedeutung dieser Tradition in der heutigen Zeit verdeutlichen. Nordkurier, Netzwerk Angeln und Blinker berichten über die aktuellen Herausforderungen und Chancen, die das Angeln in Brandenburg und darüber hinaus bietet.

Details
Vorfall Morddrohungen
Ort Van-der-Valk-Hotel, Dahlewitz, Deutschland
Quellen