Heldinnen des Alltags: Zwei Frauen retten Mann vor Zug in Aukrug!

Aukrug, Deutschland - Am 30. Juni 2022 ereignete sich am Bahnhof in Aukrug ein dramatischer Vorfall, der das Leben eines Mannes hätte kosten können, wäre er nicht rechtzeitig von zwei mutigen Frauen gerettet worden. Dagmar Steffensen aus Nortorf und Anastasia Mokris aus Aukrug zeigten in dieser prekären Situation bemerkenswerte Zivilcourage und Handlungsvermögen. Der Mann war mit seinem Fahrrad in den Schienen verhakt, gestürzt und nicht mehr ansprechbar, als die Frauen eintrafen. Anastasia Mokris beobachtete den Vorfall, während sie mit ihrem Bruder auf den Zug nach Neumünster wartete. Der Zug rollte bereits ein und hupte mehrfach, während die Schranken sich senkten.
Mokris zögert nicht und sprintet zu dem Mann, trifft jedoch auf Schwierigkeiten, ihn allein von den Gleisen zu ziehen. In diesem kritischen Moment kam Dagmar Steffensen, die mit ihrem Sohn Jerome (11) im Auto auf dem Rückweg nach Nortorf war, zur Hilfe. Gemeinsam gelang es den Frauen, den bewusstlosen Mann in letzter Sekunde von den Schienen zu ziehen, nur einige Augenblicke bevor der Zug vorbeifuhr. Jerome, der das Geschehen aus dem Auto beobachtete, war sichtlich besorgt um die Sicherheit aller Beteiligten.
Ehrung durch den Ministerpräsidenten
Für ihren heldenhaften Einsatz wurden Dagmar Steffensen und Anastasia Mokris am Dienstag von Ministerpräsident Daniel Günther mit der Rettungsmedaille am Bande ausgezeichnet. Günther lobte ihr selbstloses Handeln und stellte fest, dass solch eine Hilfsbereitschaft keineswegs selbstverständlich sei. Nach dem Vorfall hatten beide Frauen Schwierigkeiten, die Situation zu verarbeiten. Doch sie fanden Trost und Unterstützung in Gesprächen mit Familie und Freunden.
Der Mann, den die Frauen gerettet hatten, suchte einige Zeit später den persönlichen Kontakt zu seinen Retterinnen, um sich für ihren mutigen Einsatz zu bedanken. Dies bekräftigt die Bedeutung von Zivilcourage und schneller Reaktion in Notlagen. Solche Taten sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wichtig geistesgegenwärtiges Handeln ist und unterstreichen die Notwendigkeit, Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen.
Wertschätzung von Zivilcourage
In Hessen und anderen Bundesländern hat Bürgerengagement einen hohen Stellenwert. Auszeichnungen wie die Hessische Rettungsmedaille, die Verliehen wird, wenn eine Person einer anderen das Leben rettet, sind dafür ein Zeichen. Solche Medaillen honorieren Menschen, die sich in Notsituationen für andere einsetzen und dabei oft ihr eigenes Leben riskieren.
Zusätzlich zur Rettungsmedaille gibt es auch die Hessische Medaille für Zivilcourage, die seit 2009 verliehen wird und den gleichen hohen Stellenwert hat. Hierbei wird das Handeln in Notsituationen besonders gewürdigt, wenn erhebliche persönliche Nachteile bestanden haben.
Die Taten von Steffensen und Mokris verbleiben ein eindrucksvolles Beispiel für die Bedeutung von Zivilcourage und die Notwendigkeit, in kritischen Momenten schnell und entschlossen zu handeln. Solche Geschichten inspirieren anderen, ebenfalls aktiv zu werden und ihr Wissen im Bereich Erste Hilfe zu vertiefen. Sie zeigen uns, dass jeder Einzelne in der Lage ist, das Leben eines anderen zu retten.
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Ort | Aukrug, Deutschland |
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