Mit 90 Jahren: Stockert beendet Fahrrad-Abenteuer nach Bodensee!

Friedrichshafen, Deutschland - Julius Stockert, ein 90-jähriger ehemaliger Lastwagenfahrer aus Eckernförde bei Kiel, hat sich einen bemerkenswerten Traum erfüllt: Er legte mit seinem Pedelec über 1200 Kilometer von seiner Heimat bis zum Bodensee zurück. Die außergewöhnliche Reise, die ihn durch süddeutsche Städte wie Stuttgart, Nürnberg und München führte, war die schwerste von insgesamt acht großen Radtouren, die er in den letzten Jahren unternahm. 2023 setzte sich Stockert das Ziel, die Strecke zu fahren, um ein Versprechen an seine Tochter einzuhalten, das er einst abgab, als er 1989 nach Süddeutschland zog, um sich um seine pflegebedürftige Mutter zu kümmern. Dies berichtet Schwäbische.de.

Bereits 2004 startete er seine ersten großen Radtouren, jedoch noch ohne elektrische Unterstützung. Über die Jahre hinweg erlebte er bei seinen Touren körperliche Beschwerden, die ihn dazu brachten, Pausen einzulegen. In Anbetracht des zunehmenden Alters und der körperlichen Veränderungen entschied sich Stockert 2020 für die Anschaffung eines Pedelecs. Dieses elektrische Fahrrad unterstützt ihn beim Treten und ermöglichte ihm, wieder größere Strecken zurückzulegen. Er fährt damit bis zu 120 Kilometer am Stück, was für ihn besonders bei längeren Touren eine praktische Hilfe ist.

Die letzte große Tour

Die Reise zum Bodensee dauerte insgesamt zehn Tage. Trotz der Vorfreude auf die Fahrt musste Stockert feststellen, dass in diesem Jahr die Freude am Radfahren über die Natur und das Vogelgezwitscher von früher nicht mehr dasselbe war. Diese Umstände führten dazu, dass er beschloss, die diesjährige Tour als seine letzte große Fahrradtour zu betrachten. Auf der letzten Etappe von Sigmaringen nach Friedrichshafen musste er aufgrund der Erschöpfung auf die Bahn umsteigen. Zuvor genoss er jedoch die Freiheit und das Abenteuer, das ihm die langen Fahrten boten.

Seine Routen plant Stockert meist drei bis vier Wochen im Voraus und bucht bereits sechs von neun Nächten im Voraus. Dabei nutzt er Karten und fragt gelegentlich nach dem Weg, wenn die Orientierung schwierig ist. Über die Jahre hat er positive Erfahrungen mit Autofahrern gemacht, die höflich Abstand halten. Dennoch hat die zurückgelegte Strecke und die körperlichen Herausforderungen dazu geführt, dass Stockert keine weiteren langen Touren mehr plant, aber er möchte dennoch kürzere Ausflüge in seiner Heimat unternehmen, beispielsweise zu Fußballspielen oder für ein kreatives Matjesbrötchen.

Die Bedeutung des Pedelecs

Das Pedelec, das Julius Stockert nutzt, ist besonders für ältere Menschen interessant, da es das Radfahren bei körperlichen Einschränkungen ermöglicht. Unterstützt durch den elektrischen Antrieb bis 25 km/h, ist es eine ideale Lösung für Radfahrer, die längere Strecken oder bergige Strecken meistern möchten. Laut einer Umfrage des Bundesverkehrsministeriums besitzen 14% der Befragten ein Pedelec, und 42% der Teilnehmer, die einen Radkauf planen, erwägen den Erwerb eines solchen elektrischen Rades. Damit wird der Trend zur Nutzung von Pedelecs immer relevanter, insbesondere für Rentner oder Menschen, die sich nicht mehr so anstrengen können. Dies betont auch AOK.de.

Zusammenfassend ist Julius Stockert ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass das Radfahren auch im Alter eine Quelle von Freude und Aktivität sein kann. Sein Geheimrezept für Fitness ist der Genuss von viel Spätzle, Gemüse, Kartoffeln und Fisch, und er zeigt, dass es im Leben immer noch neue Abenteuer gibt, auch wenn die großen Touren vielleicht langsam der Vergangenheit angehören.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Friedrichshafen, Deutschland
Quellen