Ribbentrop: Der Fall des Nazi-Außenministers vor 80 Jahren!

Ribbentrop: Der Fall des Nazi-Außenministers vor 80 Jahren!
Am 14. Juni 1945 endete die Flucht eines der bekanntesten und umstrittensten Politiker des Dritten Reiches, Joachim von Ribbentrop. Er, der am 30. April 1893 in Wesel geboren wurde und einen steilen Aufstieg in der Politik erlebte, einschließlich seiner Rolle als Reichsaußenminister, wurde von der britischen Militärpolizei und dem britischen Geheimdienst verhaftet. NDR berichtet, dass Ribbentrop die letzten Tage seiner Freiheit in Hamburg verbrachte, wo er unter dem Decknamen „Riese“ untertauchte.
Ribbentrop hatte einen ganz besonderen Plan, um seine Flucht nach Südamerika zu finanzieren: Er wollte mit Hilfe eines Weinhändlers wertvolle Cognac-Ladungen verkaufen. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Der Sohn eines Bekannten verriet ihn, und bei einem fingierten Treffen mit seiner Schwester wurde er schließlich identifiziert. Trotz einer Giftkapsel, die er bei sich trug, entschloss sich Ribbentrop, sein Leben nicht zu nehmen.
Vom Soldaten zum Diplomaten
Aufgewachsen in einer Familie, die in verschiedenen Städten lebte, darunter Kassel und Metz, hatte Ribbentrop eine unkonventionelle Kindheit. Er war sportlich, spielte Geige, hatte aber in der Schule nicht viel Glück. Nach dem Besuch verschiedener Schulen und einem Aufenthalt in Kanada, wo er auch im Eishockey eine kurze Karriere hatte, meldete er sich 1914 zum Ersten Weltkrieg. Für seine Verdienste wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
Nach dem Krieg gründete er eine Weinhandelsfirma und heiratete 1920 Anna Elisabeth Henkell, die Tochter des Inhabers der Sektkellerei Henkell & Co. Die beiden bekamen fünf Kinder. Um 1932 trat Ribbentrop in die NSDAP ein und stellte schnell stille Beziehungen zu Adolf Hitler her, was ihm 1934 die Position eines außenpolitischen Beraters einbrachte. Wikipedia erklärt, dass er ab 1935 die „Dienststelle Ribbentrop“ leitete, die eine zentrale Rolle in der nationalsozialistischen Außenpolitik spielte.
Krieg und seine Folgen
Seine Karriere kulminierte 1938 in der Ernennung zum Reichsaußenminister. In dieser Position betrieb er aktiv die aggressive Außenpolitik des Dritten Reiches und war unter anderem für den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt verantwortlich, der eine Teilung Polens zwischen Deutschland und der Sowjetunion einleitete.
Doch wie viele andere hochrangige Mitglieder des NS-Regimes musste auch Ribbentrop die bittere Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg hinnehmen. In den letzten Kriegsmonaten floh er aus Berlin und plante seine Flucht über die „Rattenlinie Nord“ nach Flensburg. Ein aufwändiger Plan, bei dem er Goldbarren im Wert von fünf Millionen Reichsmark und wertvollen Cognac transportieren ließ, um sich finanziell abzusichern.
Am 1. Oktober 1946 fand das Nürnberger Tribunal Ribbentrop schließlich für schuldig in mehreren Anklagepunkten, darunter Verschwörung und Verbrechen gegen den Frieden. Laut NDR wurde er am 16. Oktober 1946 hingerichtet, und seine Asche soll in den Wenzbach gestreut worden sein. Ein bewegtes Leben, das der Geschichte auf eigene Weise eingeprägt hat, und dessen Wirken bis heute in Erinnerung bleibt.