Blutige Konflikte in Nigeria: 17 Tote bei neuen Angriffen auf Bauern!
Benue, Nigeria - In Nigeria haben sich die Konflikte zwischen nomadischen Viehzüchtern und Ackerbauern in den letzten Wochen drastisch verschärft. In Benue State wurden am Donnerstag mindestens 17 Menschen in Angriffen von vermuteten nomadischen Rinderhirten getötet. Polizeisprecherin Anene Sewuese Catherine berichtete von militärischen Übergriffen in der Region, bei denen assailants auf Bauern schossen und in der Ukum-Region fünf Landwirte töteten. Darüber hinaus fand ein zweiter Angriff in Logo statt, bei dem 12 Menschen getötet wurden, bevor die Polizei eintraf. Dies folgt auf einen ähnlichen Vorfall in Otukpo, bei dem kürzlich 11 Menschen umgekommen sind, und auf eine Folge von Angriffen in Plateau State, die mehr als 50 Todesopfer forderten. Diese Gewalttaten haben nicht nur zu einem hohen Verlust an Menschenleben geführt, sondern auch das landwirtschaftliche Gleichgewicht in der Region bedroht, da die in Nordzentralnigeria verankerte Nahrungsmittelversorgung beeinträchtigt wird. Laut Devdiscourse geht die Forschung von SBM Intelligence davon aus, dass seit 2019 über 500 Menschen in diesen Konflikten getötet und mehr als 2,2 Millionen Menschen vertrieben wurden.
Die Konflikte zwischen den muslimischen Fulani-Hirten und den christlichen Bauern der Berom- und Irigwe-Ethnien werden zunehmend als ethnisch-religiös geprägt wahrgenommen. Jedoch betonen Analysten, dass neben religiösen Unterschieden auch Faktoren wie der Klimawandel und die Verknappung von Weideflächen entscheidend zu der Gewalt beitragen. Die Hauptursache der Auseinandersetzungen liegt oft im Streit um Wasser- und Weiderechte, die seit Jahrzehnten zu blutigen Konflikten führen, wie auch auf Achgut dargestellt wird.
Wachsende Spannungen und Sicherheitsbedenken
Die zunehmenden Spannungen zwischen den Landwirten und den Viehzüchtern haben nicht nur das tägliche Leben in den betroffenen Regionen destabilisiert, sondern auch die Sicherheitseinheiten überfordert. In den letzten Monaten haben die Sicherheitskräfte häufig Mühe, die wachsende Gewalt zu kontrollieren. Berichte über anarchische Zustände machen die Runde, und ein neues Gesetz in Benue, welches das Nomadentum für Viehhirten verbietet, wird von Hirtenvertretern abgelehnt. Seit Januar wurden in Nigeria zwischen 937 Menschen bei Kämpfen zwischen Viehhirten und Ackerbauern getötet, 170.000 Menschen wurden vertrieben.
Die agrarische Gesellschaft in Nigeria sieht sich daher nicht nur der aktuellen Gewalt gegenüber, sondern steht auch vor der Herausforderung, die landwirtschaftliche Stabilität in einer Region zu sichern, die von extremen klimatischen Bedingungen und häufigen Hungersnöten geprägt ist. In vielen Ländern Afrikas, darunter auch Nigeria, sind die Nutzungsrechte an Land und Ressourcen oft nicht formal dokumentiert, was zu weiteren Konflikten führt, da nur etwa 10% der ländlichen Flächen vertraglich geregelt sind. Die mündliche Vereinbarung von Nutzungsrechten und die damit verbundene Unsicherheit sind Faktoren, die die Konflikte weiter anheizen und die Lebensbedingungen für die betroffenen Bevölkerung verschärfen.
Details | |
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Vorfall | Mord/Totschlag |
Ursache | Klimawandel, Landknappheit |
Ort | Benue, Nigeria |
Quellen |