Esken unter Druck: SPD-Spitze und Medien kritisieren parteiinternen Umgang
Fürth, Deutschland - In der SPD brodelt es: Die Ko-Vorsitzende Saskia Esken sieht sich zunehmender Kritik aus den eigenen Reihen ausgesetzt. Aktuelle Berichte zeigen, dass sie keine Rückendeckung mehr von ihrem Landesverband erhält. Der frühere Grünen-Spitzenpolitiker Fritz Kuhn hat sich in diesem Kontext solidarisch mit Esken erklärt und den Umgang der Partei mit ihr als „unterirdisch“ bezeichnet. Auch Dario Schramm, ein junges Mitglied der SPD, äußerte auf X seine Unzufriedenheit über den internen Umgang mit Esken und nannte ihn „absolut daneben“. Kritik kommt zudem von einigen Hauptstadtjournalisten, darunter Florian Gathmann vom „Spiegel“, der darauf hinweist, dass sich das negative Bild über Esken „verselbstständigt“ habe.
In einer aktuellen ARD-Talkshow stellte Laura Kipfelsberger von Stern die Frage, warum Co-Parteichef Lars Klingbeil trotz der Schwierigkeiten für Esken weiterhin im Amt bleiben darf, während die Kritik gegen sie anhält. Sie forderte, dass nach der verlorenen Bundestagswahl beide Parteichefs hätten zurücktreten sollen. Klingbeil selbst bezeichnete die Debatte über die Zukunft von Esken als „beschämend“.
Die Zukunft von Saskia Esken
Saskia Esken, die seit 2019 Ko-Vorsitzende der SPD ist und zunächst mit Norbert Walter-Borjans und derzeit gemeinsam mit Lars Klingbeil agiert, hat innerhalb der Partei für Stabilität gesorgt. Während Klingbeil betont, dass er für einen respektvollen Umgang innerhalb der Partei kämpft, zeigt sich, dass Esken ein umstrittener Polit-Profi bleibt, der den linken Parteiflügel repräsentiert. Ihre mögliche Ernennung zu einer Ministerin für Arbeit und Soziales oder Entwicklungszusammenarbeit bleibt jedoch ungewiss, insbesondere nach dem öffentlichen Aufruf von Thomas Jung, dem Oberbürgermeister von Fürth, an Esken, auf ein Ministeramt zu verzichten.
Zudem äußerte Juso-Vorsitzender Philipp Türmer, dass der öffentliche Umgang mit Esken „bodenlos“ sei. Diese interne Debatte ist symptomatisch für die veränderten Kommunikationsstrategien der SPD im digitalen Zeitalter. Der SPD-Sprecher Philipp Geiger betonte in einem Interview die Notwendigkeit, Kommunikationsstrategien anzupassen und sich den Anforderungen der Bürger und der sich wandelnden Gesellschaft zu stellen. Diese Herausforderung besteht nicht nur in der Verbreitung von politischen Botschaften, sondern auch im Umgang mit sozialen Medien und der Bekämpfung von Fake News.
Kommunikation im Wandel
Die SPD hat derzeit 207 Mitglieder im Bundestag, die ständig mit Bürgern, Verbänden und Unternehmen kommunizieren. Umfrageergebnisse werden dabei berücksichtigt, ebenso wie der Dialog über relevante Themen. In diesem Kontext ist die digitale Kommunikation von zentraler Bedeutung. Es liegt in der Natur der politischen Parteien, sich anzupassen und innovative Ansätze zu entwickeln, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Geiger sieht einen klaren Bedarf, strategische Kommunikation in den Mittelpunkt zu rücken und die Flexibilität der Partei zu betonen, um auf die sich verändernden Bedürfnisse der Gesellschaft zu reagieren.
Der Umgang innerhalb der SPD zeigt, wie wichtig es ist, sowohl die interne als auch die externe Kommunikation zu gestalten, um Herausforderungen wie die gegenwärtige öffentliche Kritik an Saskia Esken besser zu bewältigen. Während die Partei vor der Herausforderung steht, ihre Position zu festigen, bleibt die Zukunft der Ko-Vorsitzenden ungewiss.
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Ort | Fürth, Deutschland |
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