Papst Franziskus: Er wird als Menschenfreund und Reformer erinnert!

Dresden, Deutschland - In einer bewegenden Würdigung hat Bischof Heinrich Timmerevers vom Bistum Dresden-Meißen zusammen mit Landesbischof Tobias Bilz das Lebenswerk des verstorbenen Papstes Franziskus gewürdigt. Timmerevers beschreibt den Papst als «besonnenen Reformer», der entscheidende Weichenstellungen für die Weltkirche setze. Besonders betont er den Fokus auf die Ränder der Gesellschaft sowie die Neuordnung und Besetzung von Kurie und Kardinalskollegium. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Synodalität in der Kirche nachhaltig zu stärken, die Franziskus als wesentlichen Teil seiner Mission sah. Timmerevers illustriert den Einfluss des Papstes mit dem Bild, dass er im Weinberg des Herrn den Boden gelockert und von Unkraut befreit habe, um Neues wachsen zu lassen, wie faz.net berichtet.

Bilz ergänzt, dass Franziskus ein «bescheidener Papst» war, der in einem einfachen Gästehaus lebte und Prunk sowie Zeremonien drastisch reduzierte. Sein zentrales Anliegen war es, die Menschen in den Mittelpunkt seines Dienstes zu stellen, weniger die Prinzipien und Dogmen der Kirche. Bilz ist überzeugt, dass die Impulse von Franziskus für Reformbewegungen und den interreligiösen Dialog weitreichende Wirkung zeigen werden.

Die Rolle der Synodalität

Die Bedeutung der Synodalität, die Papst Franziskus besonders hervorhob, zeigte sich auch während einer Audienz für Führungsleute von Bewegungen und Verbänden, wo er betonte, dass ein synodaler Prozess ohne spirituelle Bekehrung keine dauerhaften Ergebnisse liefern kann. Dabei wünscht sich der Papst, dass die Synodalität als ständige Handlungsweise innerhalb der Kirche auf allen Ebenen etabliert wird. Dieser Ansatz ist Teil eines umfassenden Prozesses, der im Oktober im Vatikan mit einer zweiten Vollversammlung fortgesetzt wird. Laut vaticannews.de wird Papst Franziskus im Frühjahr 2025 seine Schlussfolgerungen aus diesem Prozess veröffentlichen.

Ein zentrales Anliegen des Papstes ist es, dass jede Veränderung mit einem tiefgreifenden Transformationsprozess im Individuum beginnt. Er warnt vor der Versuchung, sich in geschlossenen Gemeinschaften zu isolieren, und fordert dazu auf, offen für Gottes Gegenwart in neuen pastoralen Modalitäten zu sein. Diese Kriterien der Offenheit und des Dialogs sind nicht nur grundlegend für die Kirchenmitglieder, sondern auch für die Verbreitung des Glaubens in der Gesellschaft.

Theologische Grundlagen der Synodalität

Eine umfassende Untersuchung zur Synodalität hat die Internationale Theologische Kommission erstellt, deren Ergebnisse für das Verständnis der Kirche von zentraler Bedeutung sind. Diese Studie, die unter dem Vorsitz von Msgr. Mario Ángel Flores Ramos entwickelt wurde, wurde 2018 von Papst Franziskus genehmigt und veröffentlicht. Sie beschreibt die Synodalität als konstitutive Dimension der Kirche, die in der Gemeinschaft, Kollegialität und aktiven Teilnahme aller Gläubigen Ausdruck findet. Insbesondere unterstreicht sie die Notwendigkeit einer Erneuerung der Synodalität durch eine spirituelle und pastorale Umkehr sowie durch Zuhören und Dialog, was in vatican.va nachzulesen ist.

Diese Aspekte sind nicht nur für die katholische Kirche von Bedeutung, sondern auch für den interreligiösen Dialog und die ökumenische Zusammenarbeit. Die Kirche wird aufgefordert, als gemeinschaftliches Gottesvolk in der Synodalität zu wandeln und ihre missionarische Sendung zu erfüllen. Der Tod von Papst Franziskus stellt somit einen Wendepunkt dar, aber seine Vision und Impulse werden weiterhin die Richtung der Kirche prägen.

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Ort Dresden, Deutschland
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