Startschuss für die elektronische Patientenakte: So profitieren Sie jetzt!

Deutschland - Am Dienstag, dem 29. April 2025, begann die bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland. Laut saechsische.de drängte der Noch-Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf eine schnelle Umsetzung des Projekts, das rund 24 Jahre in der Entwicklung war.
Die ersten Planungen für die ePA stammen von der ehemaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Für die Realisierung wurden mehrere Milliarden Euro investiert, was die langsame Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland besonders hervorsticht.
Die ePA zielt darauf ab, alle Gesundheitsdaten zusammenzuführen und Ärzten damit die Krankengeschichte der Patienten zugänglich zu machen. Zu den Hauptvorteilen der ePA zählen die Erleichterung von Anamnese, Diagnostik und Therapieauswahl sowie die Vermeidung von Doppeluntersuchungen. Zukünftige Systeme, die mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet sind, könnten darüber hinaus Auffälligkeiten in den Gesundheitsdaten erkennen. Um die Vollständigkeit der Daten sicherzustellen, ist es jedoch wichtig, dass die Versicherten die ePA aktiv nutzen und ihre Zugriffsrechte verwalten.
Das Konzept der personalisierten Medizin
Laut dem Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD spielt die elektronische Patientenakte eine zentrale Rolle in einer umfassenden Reform des Gesundheitswesens, die am 29. April 2023 in einer Testphase begann. Mit dem Ziel, Therapien an individuelle genetische, molekulare und zelluläre Besonderheiten anzupassen, wird die datengestützte Medizin gefördert. Ab dem 1. Oktober 2023 wird die Nutzung der ePA verpflichtend und sanktionsbewehrt.
Die Kritik an den ePA-Plänen, insbesondere von dem Arbeitskreis Datenschutz und Datensicherheit der Gesellschaft für Informatik e.V., ist nicht zu ignorieren. Sie bezieht sich auf die „opt-out“-Regelung, bei der Patienten nicht aktiv zustimmen müssen, sondern nachträglich Widerspruch einlegen können. Dies wird als potenziell verfassungswidrig betrachtet. Dennoch gibt es eine klare Richtung: Die Regierung plant, die Regelungen für Zell- und Gentherapien zu modernisieren und die Hürden in der klinischen Forschung abzubauen.
Ein Blick in die Zukunft
Der Markt für personalisierte Medizin entwickelt sich dynamisch und wird bis 2035 einen Umsatz von 1,3 Billionen US-Dollar prognostiziert. In Deutschland sind über 70 personalisierte Medikamente zugelassen, was auch zur Prävention von Krankheiten und zur Senkung der Gesundheitsausgaben beitragen könnte. Initiativen wie das EU-geförderte Projekt Intervene zielen darauf ab, KI-basierte Technologien zur Vorhersage individueller Erkrankungsrisiken zu entwickeln, mit einem Fokus auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Brustkrebs.
Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit wird zudem 2023 mit der Erhebung von Daten zur Vermeidung nicht übertragbarer Erkrankungen beginnen. Diese Maßnahmen sollen letztlich die öffentliche Gesundheit stärken und kostspielige Belastungen im Gesundheits- und Sozialsystem reduzieren.
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