Trauer um Papst Franziskus: Argentinien hält sieben Tage Staatsakt!

Buenos Aires, Argentinien - Am Montag, dem 21. April 2025, verstarb Papst Franziskus in Rom, während es in seiner Heimatstadt Buenos Aires noch nicht einmal drei Uhr morgens war. Sein Tod kam nach einem langen Osterwochenende, an dem viele Argentinier noch schliefen. In der argentinischen Hauptstadt, wo Schulen, Firmen und Geschäfte am Ostermontag geöffnet waren, begann eine Welle der Trauer. Sofort nach dem Bekanntwerden des Todes fanden in Buenos Aires Messen und Gebete statt, wobei das Bild von Jorge Mario Bergoglio, wie er bürgerlich hieß, am Obelisken projiziert wurde, jedoch keine großen Massenveranstaltungen in der Stadt geplant sind.

Der Tod von Franziskus führte zu Trauer unter Katholiken weltweit, einschließlich in Argentinien, wo die kirchliche Gemeinschaft durch seinen Einfluss stark geprägt wurde. Franziskus, der am 13. März 2013 zum ersten Papst aus Lateinamerika gewählt wurde, entschied sich für den Namen des Heiligen Franz von Assisi, was für viele eine symbolische Verbindung zu seiner Mission darstellt. Seine Wahl wurde damals von spontanen Feiern und Hupkonzerten in Argentinien begleitet, ganz im Gegensatz zu dem immer weiter sinkenden Anteil der Katholiken im Land: von über 90% in der Mitte des 20. Jahrhunderts auf weniger als zwei Drittel heute.

Von Buenos Aires nach Rom

Franziskus war zuvor Bischof von Buenos Aires und bekannt für seine Nähe zu den Menschen, insbesondere den Benachteiligten. Er lebte nicht im Palast und war der erste Papst, der öffentlich einen normalen Rollstuhl benutzte. Während seiner Amtszeit führte er zahlreiche Reformen in der katholischen Kirche ein, um den von den Kardinälen geforderten Veränderungen nachzukommen. 2022 wurde der Umbau des Vatikans zu einem monarchisch regierten Rechtsstaat mit einer neuen Kurienverfassung abgeschlossen.

Seine Enzyklika „Laudato si“ von 2015 wird als Meilenstein für die Fokussierung der lateinamerikanischen Kirche auf Umweltfragen angesehen. Der Papst rief kirchliche Netzwerke wie REPAM und CEAMA ins Leben, um die Anliegen der Umwelt zu stärken. Darüber hinaus kritisierte er politische Zustände, wie etwa den Umgang mit den Menschenrechten in Nicaragua. Diese Kritik führte zu Verhaftungen und Vertreibungen von Geistlichen in dem zentralamerikanischen Land.

Politische Reaktionen und Trauerzeit

In Argentinien hat die Regierung von Präsident Javier Milei, der bislang ein Kritiker des Papstes war, sieben Tage Staatstrauer verhängt und ihre Trauer über den Tod von Franziskus zum Ausdruck gebracht. Die politischen Wahlen in Argentinien könnten den Reformkurs der Regierung jedoch beeinflussen und es bleibt unklar, ob Franziskus noch einmal nach Argentinien reisen kann. Während seiner Amtszeit besuchte er nicht sein Heimatland und war trotzdem eine zentrale Figur für viele Gläubige in der Region.

Der Einfluss von evangelikalen Kirchen in Brasilien wächst, und es wird erwartet, dass sie in den kommenden Jahren die katholische Gemeinde zahlenmäßig überholen könnten. Die Bilanz von Papst Franziskus in Lateinamerika ist bemerkenswert, aber auch umstritten. Linkspolitiker äußerten Besorgnis über seinen Gesundheitszustand, während konservative und rechtspopulistische Politiker weitgehend schweigen.

Franziskus wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires als Sohn italienischer Einwanderer geboren und trat 1958 in den Jesuitenorden ein. 1998 wurde er zum Erzbischof von Buenos Aires ernannt und zeigte dort seine Engagement für die Armen. Sein Leitwort „An die Ränder gehen“ spiegelte seine Mission wider, den Randgruppen der Gesellschaft Gehör zu verschaffen und ihre Anliegen zu vertreten.

Insgesamt wird das Erbe von Franziskus in der katholischen Kirche und der Gesellschaft Lateinamerikas weiterhin diskutiert und wird ohne Zweifel noch lange nachhallend bleiben. Seine Reformen, seine Besinnung auf soziale Gerechtigkeit sowie seine zahlreichen Reisen und Auftritte prägten die Wahrnehmung der katholischen Kirche in der modernen Welt.

Details
Vorfall Tod
Ort Buenos Aires, Argentinien
Quellen