Ulm wird als erster Quantenort Deutschlands ausgezeichnet!

Die Universität Ulm wird als erster Quantenort ausgezeichnet, um das Quantenökosystem und die Forschung im Bereich Quantenphysik zu würdigen.
Die Universität Ulm wird als erster Quantenort ausgezeichnet, um das Quantenökosystem und die Forschung im Bereich Quantenphysik zu würdigen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Ulm, Deutschland - Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) hat Ulm als ersten Quantenort im Rahmen der Initiative „100 Quantenorte“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung, die eine umfassende Sichtbarkeit für Orte, Gebäude und Institute schaffen soll, die mit Quantenphysik verbunden sind, wurde in einer feierlichen Zeremonie gemeinsam von der Universität Ulm und dem DLR-Standort in Ulm gefeiert.

Professor Claus Lämmerzahl übergab die Plaketten an beiden Einrichtungen, und Universitätspräsident Professor Michael Weber hob die Ehre hervor, die diese Auszeichnung mit sich bringt. Die Bedeutung Ulms als Topstandort für Quantenforschung wurde dabei deutlich unterstrichen. Auch Professor Wolfgang Schleich, der für seine jahrzehntelange Forschung im Bereich Quantenphysik gewürdigt wurde, betonte die Rolle der Stadt in der Wissenschaftswelt.

Starkes Quantenökosystem in Ulm

Ulm hat ein starkes Quantenökosystem entwickelt, das durch die enge Zusammenarbeit von wissenschaftlichen und außeruniversitären Einrichtungen sowie Unternehmen gekennzeichnet ist. Professor Joachim Ankerhold beleuchtete das Potenzial dieses Ökosystems und dessen Attraktivität für junge Talente. Professor Kai Bongs vom DLR-Institut für Quantentechnologien hob die enge Kooperation zwischen DLR und der Universität Ulm hervor.

Beide Institutionen sind in verschiedenen Bereichen tätig, darunter quantenbasierte Navigation, Sensorik, Kommunikation und Computing. Zu den Forschungsprojekten zählen hochpräzise Messtechnik für die Raumfahrt, medizinische Bildgebung, abhörsichere Datenübertragung und Quantencomputing. Aktuell arbeiten über 40 Forscher am DLR-Institut, mit Plänen, in den kommenden Jahren etwa 200 weitere Mitarbeiter hinzuzufügen.

Innovationen und die „zweite Quantenrevolution“

Quantenphysik ist heutzutage die Grundlage vieler moderner Technologien, einschließlich der Transistoren in Computern, Smartphones und Autos. Wissenschaftler sprechen von einer „zweiten Quantenrevolution“, die disruptive Veränderungen in verschiedenen Bereichen wie Medizin, Logistik, IT und Materialwissenschaften mit sich bringen wird. Diese Entwicklungen werden durch neue Verfahren wie die Quantenkommunikation ermöglicht, welche die digitale Souveränität und Datensicherheit durch innovative Verschlüsselungsverfahren erhöhen können. Fraunhofer engagiert sich in Schlüsselbereichen der Quantentechnologie, um Anwendungen wie Quantenimaging und quantenbasierte Verschlüsselungen zu fördern.

Die Initiative „100 Quantenorte“ wird durch ein Kuratorium bewertet, und die ausgezeichneten Orte werden auf einer interaktiven Online-Landkarte präsentiert. Jeder Quantenort erhält eine Plakette mit einem QR-Code für weitere Informationen, was die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der Quantenforschung in Ulm und darüber hinaus erhöhen soll.

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Ort Ulm, Deutschland
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