Plattfluencerin Lisa Wrogemann: Plattdeutsch erobert die digitale Welt!

Lisa Wrogemann, Plattfluencerin aus Müden, belebt Plattdeutsch mit Social Media und Workshops. Jetzt ihre inspirierende Geschichte entdecken!
Lisa Wrogemann, Plattfluencerin aus Müden, belebt Plattdeutsch mit Social Media und Workshops. Jetzt ihre inspirierende Geschichte entdecken! (Symbolbild/NAG Archiv)

Müden, Deutschland - Lisa Wrogemann, 31 Jahre alt und aus der idyllischen Lüneburger Heide stammend, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die plattdeutsche Sprache im Alltag wiederzubeleben und für ihre Generation salonfähig zu gestalten. Die Plattfluencerin, die sich selbst als Brücke zwischen Tradition und modernen Medien sieht, hat durch ihren kreativen Ansatz bereits ein breites Publikum erreicht. Der Übergang von ihrem Beruf als Chemielaborantin zu ihrer Passion für die plattdeutsche Sprache zeigt, wie vielschichtig ihre Karriere ist.

Nach einer Ausbildung zur Chemielaborantin und einem Studium der Verfahrens- und Umwelttechnik in Wismar hat Wrogemann während ihrer Ausbildungszeit eine besondere Begeisterung für Kläranlagen entwickelt und ihre Bachelorarbeit darüber verfasst. Ein Erasmus+-Praktikum in Island im August 2020 inspirierte sie zu ihrem erfolgreichen Instagram-Kanal „Eat.Platt.Love“, den sie während der Corona-Lockdowns ins Leben rief. Nach anfänglichem Zögern nahm sie an der NDR Talkshow teil, was einen bemerkenswerten Durchbruch für ihren Kanal zur Folge hatte. Der Kanal zählt mittlerweile 10.800 Follower und bietet einfache Lektionen in Plattdeutsch an.

Plattdeutsch im digitalen Zeitalter

Wrogemannlabels sich stolz als „Plattfluencerin“ und möchte, dass Plattdeutsch in der digitalen Welt eine Revival erfährt. Sie ermutigt ihre Follower, in sozialen Medien auf Plattdeutsch zu kommunizieren und lebt diesen Ansatz selbst aktiv auf Instagram und YouTube. Ihr Podcast „Party, Platt und Plüschmors“, den sie zusammen mit ihrer Freundin Hilka Jeworrek betreibt, richtet sich an eine Zielgruppe zwischen 18 und 50 Jahren. Besonders im Fokus steht die „vergessene Generation“, die von der staatlichen Förderung des Plattdeutschen wenig profitiert hat. Wrogemann und Jeworrek zeigen, dass die plattdeutsche Sprache auch im Alltag und auf Social Media lebendig und relevant sein kann.

Plattdeutsch ist eine Facette der deutschen Sprache mit historischen Wurzeln, die bis ins Mittelalter zurückreichen und sich aus dem Altsächsischen entwickelten. Heute wird der Dialekt nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden und anderen Teilen Europas gesprochen und ist durch Globalisierung bedroht. Trotzdem gibt es eine Renaissance, insbesondere durch soziale Medien, die Wrogemann aktiv nutzt, um die Sprache zu fördern und zu bewahren. Ihr Ansatz ist nicht nur innovativ, sondern auch eine wertvolle Initiative im Kampf gegen den Sprachverfall.

Engagement für die plattdeutsche Sprache

Wrogemann engagiert sich besonders in ihrer Heimatgemeinde Müden, wo viel unternommen wird, um die plattdeutsche Sprache zurückzubringen. Neben ihren Online-Aktivitäten führt sie Workshops für Kinder und Erwachsene durch, um das Bewusstsein für Plattdeutsch zu schärfen. Die Verbindung ihrer beruflichen Tätigkeiten mit der plattdeutschen Sprache zeigt, wie wichtig sie diese kulturelle Ausdrucksform für die Region empfindet. Wrogemann beschreibt Plattdeutsch als ein Gefühl von Zuhause und Familie, was ihre Motivation weiter antreibt.

Mit dem Aufstieg der sozialen Medien ist der plattdeutsche Dialekt wieder gefragter denn je. Wrogemann verkörpert den Geist dieser Bewegung und zeigt, wie moderne Kommunikation genutzt werden kann, um alte Traditionen zu bewahren und lebendig zu halten. In einer Zeit, in der viele Dialekte und regionale Sprachen vom Aussterben bedroht sind, ist ihr Engagement ein Lichtblick für die plattdeutsche Gemeinschaft.

Weitere Informationen und Details zu ihrer Arbeit finden Interessierte unter Sächsische, NDR und Mr. Dialekt.

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Ort Müden, Deutschland
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