Vonovia saniert Villinger Wohnhäuser: Höhere Mieten für bessere Energie!

Villingen-Schwenningen, Deutschland - Der Immobilienkonzern Vonovia hat in Villingen fünf Wohngebäude energetisch saniert. Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, die etwa eineinhalb Jahre in Anspruch nahmen, betreffen eine Gesamtfläche von 1800 Quadratmetern und umfassen 30 Wohneinheiten. Zu den durchgeführten Sanierungsarbeiten gehören Wärmedämmungen an Fassaden und Dächern, der Einbau neuer Fenster und Türen mit Wärmeschutz sowie ein hydraulischer Abgleich der Heizung. Diese Maßnahmen sollen eine Energieersparnis von 43 Prozent bewirken.

Besonders bemerkenswert ist der drastische Rückgang des U-Wertes der Gebäude, der um 87 Prozent gesenkt wurde und nun bei nur 0,17 Watt liegt. Dies ist ein wichtiger Aspekt, denn der U-Wert ist ein entscheidender Faktor für die Isolationsfähigkeit von Bauteilen und spielt eine bedeutende Rolle bei der energetischen Bewertung im Energieausweis. Nach dem Gebäudeenergiegesetz darf der U-Wert maximal 0,24 Watt betragen, sodass die sanierten Gebäude weit unter diesem Wert liegen. Ein niedriger U-Wert führt nicht nur zu geringeren Heizkosten, sondern erhöht auch den Wohnkomfort sowie den Wert der Immobilie, was sich positiv auf zukünftige Miet- und Verkaufspreise auswirken kann. Wie Energieberater_in_der_Nahe erläutert, wird der U-Wert durch die Wärmemenge definiert, die durch ein Bauteil bei einer Temperaturdifferenz von 1 K pro Quadratmeter hindurchgeht.

Mieterhöhungen und Energieeffizienz

Die tiefgreifenden Renovierungen haben jedoch auch ihre Schattenseiten für die Mieter. So wird eine durchschnittliche Mietsteigerung von 107,92 Euro pro Monat in Aussicht gestellt, was einer Erhöhung von etwa 1,80 Euro pro Quadratmeter entspricht. Dies hat zur Folge, dass die durchschnittliche Grundmiete mit der Modernisierungs-Umlage bei 8,90 Euro pro Quadratmeter liegen wird, während die durchschnittliche Nettokaltmiete in Villingen-Schwenningen im Jahr 2024 bei 8,17 Euro pro Quadratmeter angesiedelt ist.

In Villingen-Schwenningen variieren die Mietzonen stark: Die erste Zone liegt bei 8,54 Euro pro Quadratmeter, während die vierte Zone mit nur 7,05 Euro pro Quadratmeter abschneidet. Durch diese Mietsteigerungen wird deutlich, dass die Umstellung auf moderne energieeffiziente Wohngebäude auch Anpassungen auf Seiten der Mieterschaft erfordert.

Technologische Innovationen und staatliche Vorgaben

Im Rahmen der Sanierung wurden zudem Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert, die fast 40 Kilowatt erzeugen. Der produzierte Strom wird für Mieterstrom, Wärmeerzeugung und E-Mobilität genutzt. Diese Aspekte sind nicht nur wichtig für die Energieeffizienz und die Kosten der Mieter, sondern stellen auch einen Schritt in Richtung nachhaltiger Energienutzung dar.

Eine Analyse des IfW Kiel belegt, dass solche energetischen Sanierungen zu höheren Verkaufs- und Mietpreisen führen. Laut Haufe können Eigentumswohnungen, die eine Energieeffizienzklasse von A+/A besitzen, bis zu 650 Euro pro Quadratmeter teurer sein als vergleichbare Wohnungen der Klassen D/E. Dies zeigt einmal mehr, wie sich Investitionen in nachhaltige Technologien auszahlen können, sowohl für Vermieter als auch für Mieter.

Insgesamt sind die Maßnahmen von Vonovia ein gutes Beispiel dafür, wie Initiativen zur energetischen Sanierung nicht nur dem Umweltschutz, sondern auch dem wirtschaftlichen Erfolg im Immobiliensektor dienen können. Gleichzeitig verdeutlichen sie die Herausforderungen und Kosten, die mit einer solchen Modernisierung verbunden sind.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Villingen-Schwenningen, Deutschland
Quellen