Drohnenrevolution in Schleswig-Holstein: Flugsaat für nachhaltige Landwirtschaft!

Drohnenrevolution in Schleswig-Holstein: Flugsaat für nachhaltige Landwirtschaft!
Lockstedt, Schleswig-Holstein, Deutschland - Am heutigen Tag, dem 19. Juni 2025, wurde in Lockstedt, Schleswig-Holstein, ein bedeutendes europäisches Innovationsprojekt mit dem Namen Flugsaat ins Leben gerufen. Unter der Leitung von Ruben Soth von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein zielt das Projekt darauf ab, die Nutzung von Drohnen für die Aussaat von Zwischenfrüchten und Untersaaten zu erproben und damit neue Maßstäbe in der Landwirtschaft zu setzen. An dessen Vorstellung nahmen auch die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute Volquardsen, und weitere Projektpartner teil.
Was genau steckt hinter der Flugsaat? Die Idee ist, das Saatgut, insbesondere für Zwischenfrüchte, aus der Luft auszubringen – und das sogar wenige Wochen vor der Ernte in stehenden Getreidebeständen. Diese innovative Drohnentechnologie bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
- Schutz des Saatguts vor UV-Strahlung und Hitze.
- Die Restfeuchte im Pflanzenbestand sorgt für eine bessere Keimung.
- Ein klarer Vegetationsvorsprung der Zwischenfrüchte im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren.
- Die Technologie schont das Bodenleben, da es keine Bodendruckbelastung gibt.
- Die Aussaat bleibt unabhängig von der Befahrbarkeit der Felder – sogar nach Regen kann gesät werden.
Ökologische und ökonomische Vorteile der Drohnensaat
Die Flugsaat hat nicht nur das Potenzial, die Effizienz der Aussaat drastisch zu erhöhen, sondern trägt auch zur nachhaltigen Landwirtschaft bei. So fördert sie eine geschlossene Bodenbedeckung im Winter, schützt vor Erosion und hilft beim Humusaufbau. Auch der Nährstoffgehalt im Boden bleibt erhalten – ein entscheidender Faktor angesichts der Herausforderungen des Klimawandels, wie steigende Temperaturen und extreme Wetterereignisse. Die Verwendung von Agrargroßdrohnen macht zudem die präzise und ressourcenschonende Ausbringung von Saaten und Mikronährstoffen möglich, was für Landwirte ein echtes Geschäft darstellt.
Mit einem Kostenfaktor von etwa 30 Euro pro Hektar ist die Drohnensaat gegenüber anderen Methoden, wie der Mulchsaat (55 €/ha) oder der Drillmaschine (93-120 €/ha), eine echte Ersparnis. Allerdings ist der Einsatz von Drohnen nicht ohne Herausforderungen: Es bedarf spezieller Genehmigungen und Qualifikationen, die Kosten dafür belaufen sich auf ca. 9.000 Euro.
Die nächsten Schritte und Feldversuche
Das Projekt Flugsaat, das eine Laufzeit von drei Jahren hat, beinhaltet mehrere Feldversuche auf neun Betrieben in unterschiedlichen naturräumlichen Gegebenheiten Schleswig-Holsteins. Diese werden verwendet, um die Drohnensaat mit herkömmlichen Aussaatverfahren hinsichtlich Aufwuchs und Nährstoffschutz zu vergleichen. Die Partner dieses ambitionierten Vorhabens sind neben der Landwirtschaftskammer diverse landwirtschaftliche Betriebe sowie die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und die Saaten-Union GmbH. Geplant ist zudem eine Marktfähige Flug-Saatgutmischung und ein Flugsaat-Leitfaden, der auf den Ergebnissen der Feldversuche basiert.
Drohnen finden bereits jetzt in vielen Bereichen der Landwirtschaft Anwendung, insbesondere bei der Erkennung von Pflanzenkrankheiten und der Lokalisierung von Tieren in Mähwiesen. Laut landwirtschaft.de steigert der präzise Einsatz von Drohnen die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und kann helfen, während der Aussaat und Pflanzenschutzmittel deutlich Zeit und Ressourcen einzusparen.
In einer Welt, in der landwirtschaftliche Praktiken immer mehr unter dem Druck ökologischer und ökonomischer Anforderungen stehen, gibt es für Landwirte und Landwirtschaftsinteressierte beim Projekt Flugsaat sicherlich viel zu gewinnen. Die Drohnentechnologie könnte eine zukunftsträchtige Lösung für die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft sein.
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Ort | Lockstedt, Schleswig-Holstein, Deutschland |
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