Maria Herrmann geht in den Ruhestand: Ein Ende der Ära in Bad Oldesloe!

Maria Herrmann, Quartiersmanagerin in Bad Oldesloe, geht in den Ruhestand. Ihr Engagement für Toleranz und bessere Wohnbedingungen bleibt.
Maria Herrmann, Quartiersmanagerin in Bad Oldesloe, geht in den Ruhestand. Ihr Engagement für Toleranz und bessere Wohnbedingungen bleibt. (Symbolbild/NAGW)

Maria Herrmann geht in den Ruhestand: Ein Ende der Ära in Bad Oldesloe!

Bad Oldesloe, Deutschland - Nach acht prägenden Jahren als Quartiersmanagerin des Projekts Plan B in Bad Oldesloe verabschiedet sich Maria Herrmann nun in den Ruhestand. Mit ihrer offenen Haltung gegenüber Vielfalt und Toleranz sowie ihrem leidenschaftlichen Einsatz gegen Diskriminierung hat sie als Ansprechpartnerin und Mutmacherin für die Bewohner der Hölk-Hochhäuser viele positive Veränderungen bewirken können. Diese Hochhäuser, in denen etwa 450 Menschen leben, sind jedoch nicht gerade für ihre herausragenden Wohnbedingungen bekannt. Sie stehen oft wegen ihrer Missstände, wie Schimmel und marode Infrastruktur, in der Kritik. Herrmann hat in ihrer Funktion nicht nur den Menschen ein Gehör verschafft, sondern auch hartnäckig dafür gekämpft, katastrophale Umstände wie Wasserrohrbrüche, defekte Heizungen und Asbest zu verbessern.

Wie NDR berichtet, wird Herrmann Nachfolger Jakob Wendebourg nun mit einer langen Liste an Aufgaben konfrontiert. Diese Herausforderungen umfassen neben den baulichen Missständen auch die sozialpolitischen Probleme, die die Bewohner mit häufigem Migrationshintergrund sowie mit bürokratischen Anforderungen konfrontieren. Über 50 Mieter haben allein in diesem Jahr gegen hohe Nebenkostenabrechnungen Widerspruch eingelegt. Trotz ihrer Erfolge, wie der Zusammenarbeit mit dem Hamburger Mieterverein zur Durchsetzung von Bewohnerrechten, hinterlässt Herrmann einen defensiven Zustand.

Rückblick auf eine erfolgreiche Amtszeit

In den letzten Jahren hat Herrmann den Raum für Begegnung in den Hölk-Hochhäusern entscheidend geprägt und den Mieterinnen und Mietern helfen können, sich gegen die miserablen Bedingungen zur Wehr zu setzen. Sie ist bekannt dafür, ihre Aufgaben mit voller Hingabe verfolgt zu haben. Ein besonders eindrücklicher Moment war der Umgang mit Suiziden aus Verzweiflung, der die Dringlichkeit ihrer Arbeit verdeutlichte. Der neue Eigentümer der Hölk-Häuser, Daniel Lietmeyer, hat nun den Mietvertrag für Herrmanns Büro gekündigt und plant, einen neuen Vertrag nur mit einer anderen Quartiersmanagerin abzuschließen, was die Unsicherheit unter den Mietern weiter schürt.

Gerüchte über ein Betretungsverbot für Herrmann machen die Runde, doch sie ist zuversichtlich, dass es nicht durchgesetzt werden kann. Herrmann selbst hat erklärt, dass sie sich auch nach dem Ruhestand für Toleranz und gegen Rassismus einsetzen möchte, möglicherweise im Rahmen von Bürgerfragestunden. Politische Ambitionen schließt sie jedoch kategorisch aus und plant stattdessen, Zeit mit ihrer Familie und Freunden zu verbringen.

Der Ausblick in die Zukunft

Ab Juli 2025 wird die Stadt Bad Oldesloe die vollständige Förderung des Projekts Plan B übernehmen. Dies könnte eine Wende in der Unterstützung der Hölk-Hochhäuser darstellen. Das Thema Wohnraumschutz ist in Schleswig-Holstein von großer Bedeutung, wie das Schleswig-Holsteinische Wohnraumschutzgesetz hervorhebt. Es soll Missständen im Wohnungssektor entgegenwirken und den Kommunen erweiterte Befugnisse zur Sicherstellung von akzeptablen Wohnverhältnissen geben.

In Anbetracht der gravierenden Einzelfälle in der Region ist klar, dass auch nach Herrmanns Ausscheiden viel Arbeit auf Wendebourg und die städtischen Behörden zukommt. Die Bevölkerung hofft auf eine Verbesserung ihrer Lebensumstände und ein erfolgreiches Umdenken in der Wohnpolitik, damit die Hölk-Hochhäuser nicht länger als „Schimmel-Häuser“ geächtet werden.

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OrtBad Oldesloe, Deutschland
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