SPD-Mitglieder stimmen koalitionsvertrag zu – Ein starkes Signal!

SPD-Mitglieder stimmen dem Koalitionsvertrag mit CDU/CSU zu. 85% befürworten die Partnerschaft. Ergebnisse und Reaktionen vom 1. Mai 2025.
SPD-Mitglieder stimmen dem Koalitionsvertrag mit CDU/CSU zu. 85% befürworten die Partnerschaft. Ergebnisse und Reaktionen vom 1. Mai 2025. (Symbolbild/NAG Archiv)

Gasometer, 10827 Berlin, Deutschland - In der gestrigen Talkshow „Maischberger“ lobten die Diskussionsteilnehmer die Zustimmung der SPD-Mitglieder zum schwarz-roten Koalitionsvertrag. Rund 85 Prozent der abstimmenden Mitglieder unterstützten den Vertrag, was einem klaren Mandat für die neue Regierung entspricht. 56 Prozent der 358.000 Parteimitglieder hatten sich an der Abstimmung beteiligt, die am 30. April 2025 um Mitternacht endete. Der 144 Seiten starke Vertrag trägt den Titel „Verantwortung für Deutschland“ und wurde bereits von den Gremien der CDU und CSU genehmigt. Die Unterzeichnung ist für Montag um 12 Uhr im Gasometer in Berlin-Schöneberg vorgesehen, wie tagesschau.de berichtet.

Durch den positiven Votum zeichnet sich ein klarer Weg für die neue Regierung ab. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch äußerte sich zufrieden und sah eine große Rückendeckung von der Basis. Kommentare zur Parteiführung waren während der Diskussion gemischt. Denis Scheck bezeichnete den Koalitionsvertrag als „sicheren Ladenhüter“ und lobte die SPD für ihre Zustimmung, während er Saskia Esken kritisierte. Diese wurde auch von Yasmine M’Barek in Bezug auf ihren Mangel an Taktik und Netzwerk innerhalb der Partei hinterfragt. Franz Müntefering verteidigte Esken jedoch und wies darauf hin, dass Olaf Scholz die Wahl verloren hatte.

Implikationen und politische Perspektiven

Die Zustimmung zur Koalition ist nicht ohne Kontroversen. Kritiker, wie die Jugendorganisation Jusos, lehnten einige Punkte des Koalitionsvertrags ab, insbesondere die geplanten Verschärfungen in der Migrations- und Sozialpolitik. Als Alternativen zur Schwarz-Rot-Koalition stehen die Optionen einer Verbindung mit der AfD, eine Minderheitsregierung oder Neuwahlen im Raum. Politikwissenschaftler Thorsten Faas bezeichnete das Ergebnis der Abstimmung als „durchaus überraschend“, was die Zustimmung angeht, die die SPD in der Vergangenheit ebenfalls schon bei Koalitionen mit der Union erhalten hatte.

Die SPD plante, am Montag ihre Minister für die neue Regierung bekanntzugeben. Lars Klingbeil soll demnach Vizekanzler und Finanzminister werden, während Boris Pistorius voraussichtlich Verteidigungsminister bleibt. Die Wahl des CDU-Chefs Friedrich Merz zum Bundeskanzler sowie die Vereidigung sind für den 6. Mai 2025 vorgesehen. Merz benötigt dafür 316 Stimmen im Bundestag. Der aktuelle Kurs der SPD zeigt, dass man bemüht ist, trotz interner Differenzen, eine handlungsfähige Regierung zu bilden, die die Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigen kann.

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