Spreewaldgurke bleibt in Golßen: Produktionsstandort gesichert!
Golßen, Deutschland - Die Spreewaldgurke wird weiterhin in Golßen produziert, nachdem sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft auf den Erhalt des Produktionsstandortes geeinigt haben. Dies gab das Wirtschaftsministerium Brandenburg nach einem Spitzengespräch am Montag bekannt. An dem Gespräch nahmen neben Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) auch Landrat Sven Herzberger, Bürgermeisterin Andrea Schulz, Geschäftsführer Till Alvermann sowie der Betriebsratsvorsitzende Gerrit Höhne teil. Der Produktionsstandort Golßen bleibt damit in der Region Dahme-Spreewald erhalten, was sowohl für die Identität als auch die Wirtschaftskraft der Region von großer Bedeutung ist, wie Sven Herzberger betont.
Durch die Vereinbarung wird eine zuvor drohende Verlagerung der Produktion nach Schöneiche ausgeschlossen. Allerdings sind Umbauten und ein geplanter Stellenabbau in Golßen weiterhin im Gespräch. Ab dem kommenden Jahr müssen rund 220 Stellen gestrichen werden, und das Gurkenwerk wird künftig nur noch zur Erntezeit mit Saisonkräften betrieben. Diese Entwicklungen folgen der Ankündigung der Spreewaldkonserve, die Produktion aufgrund schwieriger Marktbedingungen aufgeben zu wollen. Gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen, gesunkener Nachfrage sowie den negativen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg stehen namentlich als Herausforderungen des Unternehmens.
Wirtschaftsminister und Unterstützung für den Standort
Wirtschaftsminister Daniel Keller betonte die Notwendigkeit von Umbaumaßnahmen in Golßen, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Die Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung wird erwartet, um einen zukunftsfähigen Plan für den Standort zu entwickeln. Keller würdigte die Spreewaldgurke als ein wichtiges regionales Produkt, das für die Marke Brandenburg steht und die lokale Wirtschaft stärkt. Andrea Schulz, die Bürgermeisterin von Golßen, äußerte sich erleichtert über die Entscheidung und dankte den Beschäftigten für ihr Engagement.
Die kommende Zeit wird für Golßen eine besondere sein, da die Stadt 2026 ihren 750. Geburtstag feiert und gleichzeitig der Spreewaldhof seinen 80. Geburtstag begeht. Dieser doppelte Jubel könnte die lokale Identität weiter festigen und die Bindung zur umliegenden Bevölkerung stärken.
Regionalität als Erfolgsmodell
Im Allgemeinen zeigt sich ein wachsendes Interesse der Verbraucher für regionale Produkte. Der Minister für Ernährung und Landwirtschaft in Brandenburg, Albrecht Gerber, hat bereits darauf hingewiesen, dass die Regionalität nicht nur Arbeitsplätze erhält, sondern auch zur Reduzierung von Kohlendioxid durch kurze Transportwege beiträgt. Das Cluster der Ernährungswirtschaft in Brandenburg umfasst rund 3.500 Unternehmen und beschäftigt etwa 58.000 Menschen. Jährlich werden in diesem Wirtschaftszweig neun Milliarden Euro erwirtschaftet, was etwa jeden zehnten Euro in Brandenburg ausmacht. Mit einer Förderung von rund 563 Millionen Euro seit 1990 hat das Land erheblich in die Ernährungswirtschaft investiert, was zur Schaffung von 10.000 neuen Arbeitsplätzen geführt hat.
Die Spreewaldgurke ist somit nicht nur ein regionales Produkt, sondern steht auch für die Zukunft einer gesamten Region, die auf ihre Traditionen bauen möchte, während sie sich gleichzeitig den Herausforderungen des Marktes stellt. Weitere Informationen zu den Entwicklungen erhalten Sie unter rbb24, Niederlausitz Aktuell und mwaek.
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Vorfall | Stellenabbau |
Ursache | gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, gesunkene Nachfrage, negative Rahmenbedingungen durch Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg |
Ort | Golßen, Deutschland |
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