Tankstellenpreis-Manipulation: Bundesregierung muss eingreifen!

Spritpreise an deutschen Tankstellen steigen häufig. Ein Vorschlag für mehr Preistransparenz sorgt für Diskussionen im Bundestag.
Spritpreise an deutschen Tankstellen steigen häufig. Ein Vorschlag für mehr Preistransparenz sorgt für Diskussionen im Bundestag. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Die Preisschwankungen an deutschen Tankstellen nehmen kein Ende. Immer wieder erleben Autofahrer, wie die Spritpreise innerhalb weniger Minuten steigen und fallen. Laut einer Auswertung von benzinpreis.de ändern sich die Preise an rund 14.000 Tankstellen häufig, insbesondere zu Stoßzeiten. Die Situation wird von den Betroffenen als „Achterbahn der Verwirrung“ beschrieben. Bemerkenswert ist, dass das Bundeskartellamt berichtet, dass es pro Tankstelle durchschnittlich 22 Preisänderungen pro Tag gibt, bei einigen Anbietern sogar über 50 Änderungen.

Um dem entgegenzuwirken, fordert die Behörde ein Eingreifen der Bundesregierung. Ein Vorschlag für ein Tankstellenpreistransparenzgesetz steht im Raum, um die Transparenz der Spritpreise zu erhöhen und somit einen fairen Wettbewerb zu fördern. In der heutigen Zeit, in der die Verbraucher unmittelbar von den Preisen an Tankstellen betroffen sind, wird eine Verbesserung der Informationen über laufende Preisänderungen immer relevanter.

Die Rolle der Markttransparenzstelle

Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K) spielt eine entscheidende Rolle in diesem Kontext. Seit dem 31. August 2013 sind Betreiber öffentlicher Tankstellen dazu verpflichtet, Preisänderungen für Super E5, Super E10 und Diesel in Echtzeit zu melden. Diese Daten werden dann an zugelassene Verbraucher-Informationsdienste weitergegeben. Autofahrer können über Apps, online oder mittels Navigationsgeräten die aktuellen Preise abrufen und so die günstigste Tankstelle in der Umgebung finden. Die MTS-K hat das Ziel, den Preisüberblick zu verbessern und den Wettbewerb zu stärken. Es wird festgestellt, dass gleiche Preise an Tankstellen nicht zwangsläufig auf Absprachen hindeuten, sondern auch durch Konkurrenzbeobachtungen entstehen können.

Zusätzlich beobachtet die MTS-K den Handel mit Kraftstoffen und analysiert das Preisgeschehen an rund 15.000 Tankstellen in Deutschland. Die tägliche Preisänderung ist nicht gesetzlich limitiert, im Durchschnitt ändern Tankstellen ihre Preise bis zu 18-mal am Tag. Verbraucher sollten auch die Zeiten beachten, zu denen das Tanken günstiger ist: Tendenziell sind die besten Zeiten abends kurz vor 19 Uhr und kurz vor 22 Uhr.

Preistransparenz und Steueranteil

Die Steueranteile machen mehr als die Hälfte der Preise für Benzin- und Diesel aus. An Autobahntankstellen sind die Preise im Durchschnitt spürbar höher, mit einem Aufschlag von etwa 36 Cent pro Liter Diesel und 39 Cent pro Liter Benzin. Diese Differenz ist nicht unbegründet, denn die MTS-K informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen auf dem Kraftstoffmarkt.

Autofahrer stehen also vor der Herausforderung, die besten Preise zu finden, während gleichzeitig die Preisbildung an Tankstellen einem ständigen Wandel unterliegt. Ein transparenteres Preismodell könnte in Zukunft helfen, den Wettbewerb zu fördern und die Verbraucher zu unterstützen. BFT bietet weitere Informationen über die Markttransparenzstelle und deren Funktionsweise an.

Details
Ort Deutschland
Quellen