Zollkrieg mit den USA: Deutsche Exporte drohen drastisch zu sinken!

Eine Studie analysiert die Auswirkungen eines möglichen Zollkriegs zwischen der EU und den USA auf die deutsche Wirtschaft.
Eine Studie analysiert die Auswirkungen eines möglichen Zollkriegs zwischen der EU und den USA auf die deutsche Wirtschaft. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Eine aktuelle Studie untersucht die Auswirkungen eines möglichen Zollkriegs zwischen der EU und den USA auf die deutsche Wirtschaft. Im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen durchgeführt von Gabriel Felbermayr und seinem Team am Institut für Weltwirtschaft Kiel, zeigt die Analyse alarmierende Ergebnisse. Bei der Einführung pauschaler Zusatzzölle von 25 Prozent auf alle Güterimporte aus der EU und den entsprechenden Gegenmaßnahmen der EU könnte der Rückgang der deutschen Exporte in die USA bis zu 43 Prozent betragen.

Diese drastischen Maßnahmen würden nicht nur den Export in die USA beeinträchtigen. Die gesamtdeutschen Exporte würden um 3,2 Prozent sinken, was auch im Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Deutschland mit einem Rückgang um 0,2 Prozent sichtbar werden würde. Besonders betroffen wären Sektoren wie die pharmazeutische Industrie, der Kraftfahrzeugbau und der Maschinenbau, die jeweils mit Rückgängen von 8,7 Prozent, 4,1 Prozent und 3,8 Prozent rechnen müssen.

Ökonomische Unsicherheiten und strategische Überlegungen

Rainer Kirchdörfer von der Stiftung Familienunternehmen merkt an, dass die USA Zölle als Erpressungspotenzial nutzen, was zu einer signifikanten Unsicherheit auf dem Markt führt. Eine stabile Handelsvereinbarung mit den USA könnte hingegen das deutsche BIP langfristig um 0,6 Prozent steigern.

Die Analyse von weiteren Experten zeigt, dass die Dauer eines Handelskonflikts entscheidend ist. Kurzfristige Konflikte, die sich auf Zollerhöhungen beschränken, haben in der Regel nur geringe Auswirkungen. Dies ist besonders der Fall, wenn Exporteure die Zollerhöhungen in ihren Gewinnmargen auffangen können. Im Gegensatz dazu könnten lange Handelskonflikte, bei denen die Zölle an die Endverbraucher weitergegeben werden, erhebliche Wachstumseinbußen sowohl in Deutschland als auch in den USA zur Folge haben. Die Unsicherheit, die mit der Dauer solcher Konflikte einhergeht, ist zudem oft schädlicher als die Zölle selbst, wie die IMK berichtet.

Globale Handelskonflikte und deren Auswirkungen

In einem breiteren Kontext belasten globale Handelskonflikte die Wirtschaft und Märkte weltweit. Laut Trading-Treff sind die Verbraucher in den USA zunehmend verunsichert, was sich auch in einem Rückgang des Verbrauchervertrauens widerspiegelt. Der US-Verbrauchervertrauensindex fiel kürzlich auf 52,2 Punkte, was auf Bedenken hinsichtlich der Wirtschaft und sinkende Erwartungen an das Einkommenswachstum hinweist.

Aktuelle handelspolitische Entwicklungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Märkte, sondern auch auf die geopolitische Stabilität. Die EU sucht aktiv nach Wegen, Unsicherheiten zu verringern und eine Einigung mit den USA zu erzielen. Der EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis hat bereits angekündigt, dass die EU im Falle ausbleibender Einigung mit Gegenmaßnahmen reagieren wird.

Insgesamt zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass sowohl die deutsche als auch die globale Wirtschaft vor großen Herausforderungen stehen. Die bevorstehenden Diskussionen und Verhandlungen zwischen den USA und der EU könnten entscheidend für die zukünftige wirtschaftliche Landschaft sein.

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Ort Deutschland
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