Salzgitter AG bleibt unabhängig: Zusammenarbeit mit Papenburg gesichert!

Salzgitter AG bleibt unabhängig und plant trotz gescheiterter Übernahmegespräche mit Papenburg und TSR eine Zusammenarbeit.
Salzgitter AG bleibt unabhängig und plant trotz gescheiterter Übernahmegespräche mit Papenburg und TSR eine Zusammenarbeit. (Symbolbild/NAG Archiv)

Wolfsburg, Deutschland - Die Salzgitter AG hat am 22. Mai 2025 auf ihrer Hauptversammlung in Wolfsburg bekannt gegeben, dass sie trotz eines Übernahmeangebots durch GP Günter Papenburg und TSR Recycling weiterhin an ihrer Unabhängigkeit festhalten will. Vorstandschef Gunnar Groebler betonte die langjährigen und stabilen Geschäftsbeziehungen zu beiden Unternehmen und stellte klar, dass man die Gespräche über eine Übernahme für beendet erklärt hat. Die Entscheidung sei vor allem auf erhebliche Differenzen in den Bewertungen des Unternehmens zurückzuführen. Salzgitter hatte ein nicht bindendes Angebot in Höhe von 18,50 Euro je Aktie abgelehnt, während der Marktpreis der Aktie zuletzt über 22 Euro lag.

Gunnar Groebler sprach von einem „sehr konstruktiven Austausch“ während der Gespräche, wies jedoch auf die signifikanten Unterschiede in den Wertvorstellungen hin. Papenburg ist der größte Einzelaktionär mit einem Anteil von 26,7 Prozent, gefolgt vom Land Niedersachsen, das 26,5 Prozent hält. Finanzminister Gerald Heere (Grüne) bekräftigte, dass Niedersachsen zu seiner Beteiligung an der Salzgitter AG steht und den Transformationskurs in Richtung grüner Stahl unterstützt.

Unabhängigkeit und Transformation

Die Salzgitter AG plant, unabhängig zu bleiben und ihre umfassenden Transformationsmaßnahmen fortzusetzen. Dies wird unter anderem durch das neue Leistungsprogramm P28 unterstützt, das ein Einsparziel von 500 Millionen Euro verfolgt. Bis Ende 2024 sollen davon etwa 130 Millionen Euro realisiert werden. Im Rahmen dieser Transformation wird die SALCOS®-Initiative ins Leben gerufen, die darauf abzielt, bis 2033 nahezu CO2-freien Stahl zu produzieren. Dafür ist eine Anfangsinvestition von rund 2,3 Milliarden Euro geplant.

Die Stahlindustrie steht deutschlandweit an einem entscheidenden Scheideweg, wie eine Studie von Oliver Wyman und IW Consult im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Stahl zeigt. Diese hebt die Bedeutung der Branche für industrielle Netzwerke und die gesamtwirtschaftliche Resilienz hervor. Die Stahlindustrie trägt maßgeblich zum Produktionswert, der Wertschöpfung und zur Beschäftigung in Deutschland bei, was die Notwendigkeit unterstreicht, Herausforderungen wie die Dekarbonisierung und hohe Energiepreise aktiv anzugehen.

Stahlnachfrage und Marktentwicklung

Gunnar Groebler und das Management-Team haben strategische Anpassungen eingeführt, um Kosten zu senken und die Erträge zu verbessern. Eine spezielle Taskforce widmet sich den Anforderungen im Verteidigungssektor, der ein starkes Interesse gezeigt hat. Salzgitter bietet sich somit als starker Partner für zukünftige Infrastrukturprojekte an, insbesondere in der Produktion von Pipelines für Erdgas, Wasserstoff und CO2.

Positiven Einfluss erwarten die Firmenverantwortlichen von den wirtschaftspolitischen Maßnahmen der neuen Bundesregierung, insbesondere in Bezug auf Klimaschutz, Infrastruktur und Verteidigung. Laut der erwähnten Studie und den Einschätzungen von Experten ist die Transformation der Stahlindustrie entscheidend für die Stabilität der deutschen Lieferketten.

Die Salzgitter AG, inmitten dieser Veränderungen, möchte ihre Rolle als wichtiger Akteur der deutschen Industrie festigen und die Herausforderungen der Zukunft proaktiv angehen. Der Fokus auf die Herstellung von grünem Stahl wird nicht nur als umweltpolitisches Ziel gesehen, sondern auch als Schlüssel zur wirtschaftlichen Resilienz des industriellen Mittelstands.

Für weitere Informationen zu den eigenen Initiativen und Entwicklungen, können Sie die Pressemitteilungen direkt auf der Webseite der Salzgitter AG und der Wirtschaftsvereinigung Stahl einsehen.

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Ort Wolfsburg, Deutschland
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