Waldschutz oder Windkraft? Thüringer Initiative fordert eine Wende!

Erfurt, Deutschland - Die Thüringer „Waldbürger-Initiative“ hat sich zum Ziel gesetzt, die bedrohten Wälder der Region zu schützen, die sowohl unter den Folgen des Klimawandels als auch durch den Borkenkäfer leiden. Diese Initiative spricht sich entschieden gegen den Bau von Windkraftanlagen aus und listet auf ihrer Website zahlreiche Nachteile dieses Energiesystems auf, während einige Vorteile erwähnt werden. Besonders betont wird der Rückgang der natürlichen Diversität als ein zentrales Argument gegen die Windenergie.
Der Sprecher der Initiative, Andreas Schuster, der als Physiotherapeut in Erfurt tätig ist, hält regelmäßig Vorträge, in denen er die Zuhörer dazu ermutigt, seine Argumente eigenständig zu überprüfen oder zu widerlegen. Ein markantes Argument ist die angebliche Zahl von 1.200 Tonnen Insekten, die jährlich an Rotorblättern in Deutschland verenden sollen. Franz Trieb vom DLR-Institut für Technische Thermodynamik entkräftet diese Behauptung. Seiner Meinung nach lässt sich aus den vorliegenden Daten nicht ableiten, dass Windenergie maßgeblich zum Insektenschwund beiträgt.
Der Insektenschwund im Fokus
Die Debatte um den Insektenschwund wird durch unzureichende Daten komplexer. Trieb weist darauf hin, dass es keine belastbaren Aussagen über den Anteil der in seinen Berechnungen ermittelten Verluste am Gesamtumfeld des Insektenschwunds gibt. Die Gesamtheit der hiesigen Insektenpopulationen bleibt unbekannt, ebenso die präzisen Zahlen zu den verschiedenen negativen Einflüssen auf diese, die durch Pestizide, intensive Landwirtschaft, Klimawandel oder Urbanisierung verursacht werden.
Ein weiterer Aspekt der Bedrohung von Insekten in Wäldern ist der Einfluss des Klimawandels. Eine Studie über klimawandelbedingte neue Schadinsekten dokumentiert, dass bestimmte Larven zur Entwicklung Winterperioden mit milderen Tagestemperaturen benötigen. Die Raupen überwintern in Nestern, und im Frühjahr wandern sie von Bäumen, um sich im Boden zu verpuppen.
- Die Puppenruhe kann von wenigen Monaten bis zu vier Jahren dauern.
- Im Sommer erfolgt die Paarung und Eiablage, gefolgt vom Schlüpfen etwa einen Monat später.
- Einige diese Raupenarten, wie etwa der Eichen-Prozessionsspinner, können allergische Reaktionen bei Menschen hervorrufen.
Globale Auswirkungen des Klimawandels
Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf die Biodiversität weltweit. Eine umfassende Studie mit dem Titel „Wildlife in a warming World“ untersucht die Folgen des Klimawandels auf nahezu 80.000 Tier- und Pflanzenarten in 35 artenreichen Regionen, darunter der Amazonas-Regenwald und das Kongobecken. Die Studie beschreibt drei mögliche Klimaszenarien, wobei ein Temperaturanstieg von vier Grad Celsius dramatische Folgen haben könnte.
In der Debatte um den Erhalt der Thüringer Wälder und des Insektenbestands werden daher nicht nur lokale Eichennotwendigkeiten betrachtet, sondern auch die umfassenden globalen Herausforderungen durch den Klimawandel. Der WWF nennt die Miombowälder in Afrika und den Amazonas-Regenwald als besonders betroffene Regionen, die durch den Klimawandel gefährdet sind.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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