Tierverhalten als Schlüssel zur Heilung menschlicher Seelen?

Bielefeld, Deutschland - Im Rahmen einer Konferenz, die kürzlich stattfand, wurde der Redner eingeladen, um die faszinierende Verbindung zwischen Tierverhalten und menschlicher Psychopathologie zu erörtern. Dies berichtet aktuell.uni-bielefeld.de. Die Diskussion basierte auch auf der Erkenntnis, dass trotz der Fortschritte in der Medizin seit der Verleihung des Nobelpreises für Medizin an drei Wissenschaftler vor über 50 Jahren, der anthropozentrische Ansatz in der Psychiatrie weiterhin vorherrscht.
Der Redner, der seine Karriere als Kardiologe an der UCLA begann, zog durch seine Arbeit mit Tieren interessante Parallelen zwischen menschlichen und tierischen Erkrankungen, einschließlich psychischer Störungen. Er stellte fest, dass viele Krankheiten, die als rein menschlich gelten, auch bei Tieren vorkommen und förderte damit einen einzelnen, nicht auf den Menschen beschränkten Blickwinkel in der Medizin.
Link zwischen Depressionen und Tierverhalten
Die globalen Zahlen zu Depressionen sind alarmierend: Mehr als 250 Millionen Menschen sind betroffen, und die Raten steigen, was eine Herausforderung für die Psychiatrie darstellt. Der Redner unterscheidet zwischen neurovegetativen Symptomen, wie Energiemangel, und tiefgreifendem Pessimismus. Er hat Methoden entwickelt, die tierische Modelle nutzen, um Depressionen zu untersuchen, insbesondere durch die Analyse von sozialer Niederlage bei Tieren, die ähnliche Symptome wie Menschen hervorrufen.
Studien belegen, dass soziale Niederlage bei Tieren neurovegetative Symptome erzeugt, die mit menschlichen Depressionen vergleichbar sind. Dies eröffnet neue Blickwinkel für die Psychiatrie und die Behandlung innovativer Therapieansätze. Der Redner wies zudem auf die Rolle von Entzündungen hin, die bei Depressionen von Bedeutung sein können.
Emotionale Zustände bei Tieren
Zusätzlich untermauert die Literatur das Vorhandensein emotionaler Zustände bei Tieren. Laut psychosoziale-gesundheit.net gibt es wissenschaftliche Unsicherheiten über seelische Störungen bei Tieren, einschließlich deren Trauerverhalten und Depressionen. Tierpsychologen sind oft vorsichtig bei der Zuordnung menschlicher Emotionen zu tierischem Verhalten.
Besonders dokumentiert sind Trauerreaktionen, die bei monogamen Tieren nach dem Verlust eines Partners auftreten. Solch ein Verlust kann zu pathologischen Verhaltensänderungen führen, die sich in Zügen wie „apathischer Depression“ äußern. Auch bei Elefanten sind solche Reaktionen bekannt, da sie sich um sterbende Tiere versammeln, was die Tiefe ihrer sozialen Bindungen verdeutlicht.
Der Redner fordert eine grundsätzliche Neubewertung der Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier, um ein besseres Verständnis für psychische Erkrankungen zu gewinnen. Er sieht großes Potenzial in zukünftigen Forschungen, die die Verbindung zwischen tierischem Verhalten und menschlicher geistiger Gesundheit weiter aufdecken werden. Letztlich könnte dieser Ansatz neue innovative Therapien in der Psychiatrie inspirieren.
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Ort | Bielefeld, Deutschland |
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