Toilettenpapier-Warnung: So entsorgst du richtig im Urlaub!

Dewezet, Deutschland - In vielen Ländern ist das richtige Entsorgen von Toilettenpapier ein Thema von großer Bedeutung. Während in Deutschland überwiegend die Praxis des Spülens von Toilettenpapier weit verbreitet ist, sieht die Situation in zahlreichen anderen europäischen Ländern anders aus. In diesen Regionen kann das Wegspülen von Toilettenpapier zu erheblichen Problemen führen, wie dem Verstopfen von Abflüssen und überlaufenden Toiletten.
Insbesondere in Griechenland ist die Entsorgung von Toilettenpapier über die Toilette unerwünscht. Hier ist eine Vielzahl von Häusern an Sickergruben angeschlossen, und die Rohrsysteme sind oft zu schmal, um das Toilettenpapier durchzulassen. Daher weisen vielerorts Schilder darauf hin, dass Toilettenpapier in den Mülleimer geworfen werden sollte. Ähnliche Probleme bestehen in Spanien und Portugal, insbesondere in ländlichen Gebieten sowie auf Inseln wie Madeira.
Internationale Regelungen und Strafen
Auch in anderen Ländern wie der Türkei, Bulgarien, Nordmazedonien, Montenegro und der Ukraine ist es empfehlenswert, Toilettenpapier in ländlichen Gebieten im Eimer zu entsorgen. Diese Thematik beschränkt sich jedoch nicht nur auf Europa. In Ländern wie Mexiko, China, Thailand, Indonesien und Ägypten ist es ebenfalls oft notwendig, Toilettenpapier in Mülleimern zu entsorgen. In einigen dieser Länder kann das Missachten dieser Regelungen sogar Geldstrafen nach sich ziehen. Beispielsweise droht in Singapur eine Strafe von bis zu 500 Euro für das Vergessen des Spülens.
Reisende sollten deshalb aufmerksam auf Hinweise zur Entsorgung von Toilettenpapier in öffentlichen Toiletten achten und im Zweifelsfall den Mülleimer nutzen. Tatsächlich können unsachgemäß entsorgte Abfälle in Abwasseranlagen zu kostenintensiven Reparaturen führen. Laut dem Umweltbundesamt tragen Wasserversorger hohe Kosten für die Reparatur von Rohren und Pumpen, die zumeist durch falsch entsorgte Abfälle entstehen.
Umweltschutz und Abwasserbehandlung
Darüber hinaus ist das Problem nicht nur lokal, sondern hat auch globale Dimensionen. Jährlich werden in Deutschland über 10 Milliarden Kubikmeter Abwasser in mehr als 9.000 kommunalen Kläranlagen behandelt. Obgleich fast 100 Prozent des Abwassers biologisch behandelt werden, gelangen häufig unerwünschte Stoffe wie Arzneimittelrückstände in den Wasserkreislauf. Medikamentenrückstände, die in Kläranlagen nur teilweise abgebaut werden, stellen ein ernstes Umweltrisiko dar. Eine Studie, die anlässlich des Weltwassertages 2023 veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass weltweit jährlich in 469 neue Kläranlagen investiert werden muss, um die erforderlichen Abwasseraufbereitungskapazitäten zu erhöhen.
Das UN-Nachhaltigkeitsziel SDG 6.3 zielt darauf ab, die Wasserqualität zu verbessern und ungenutztes Abwasser zu reduzieren. Momentan wird fast die Hälfte des Abwassers weltweit nicht aufgefangen und unbehandelt in die Umwelt geleitet, wodurch grave Umweltprobleme entstehen.
Die richtige Entsorgung von Toilettenpapier und anderen Abfällen hat weitreichende Konsequenzen für das Abwassersystem und die Umwelt. Darum ist es wichtig, bei der Nutzung von sanitären Einrichtungen sowohl lokale Gepflogenheiten als auch die allgemeinen Umweltschutzrichtlinien zu beachten.
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Ort | Dewezet, Deutschland |
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