Trump greift Harvard an: Internationale Studierende vor dem Aus!

Ex-US-Regierung entzieht Harvard die Genehmigung für internationale Studierende, was Auswirkungen auf die akademische Freiheit hat.
Ex-US-Regierung entzieht Harvard die Genehmigung für internationale Studierende, was Auswirkungen auf die akademische Freiheit hat. (Symbolbild/NAG)

Cambridge, USA - Die Entscheidung der US-Regierung, Harvard University die Genehmigung zur Aufnahme internationaler Studierender zu entziehen, führt zu weitreichenden Konsequenzen für die renommierte Bildungseinrichtung. Wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dürfen internationale Studierende, die derzeit eingeschrieben sind, nicht bleiben und müssen an eine andere Universität wechseln, um ihren Aufenthaltsstatus zu wahren. Diese Maßnahme kommt im Zuge eines Konflikts zwischen der Trump-Regierung und Hochschulen, die als linksliberal wahrgenommen werden.

Das US-Heimatschutzministerium begründet den Schritt mit Harvards angeblicher Zusammenarbeit mit der Kommunistischen Partei Chinas sowie der Förderung von Gewalt, Antisemitismus und konkret pro-terroristischen Verhalten. Heimatschutzministerin Kristi Noem kritisierte zudem, dass Harvard keine Informationen über das Fehlverhalten ausländischer Studierender bereitgestellt habe. Im Rahmen der Repressionen, die Harvard nun gegenüberstehen, wurde die Finanzierung für die Universität erheblich reduziert – 2,7 Millionen US-Dollar an Zuschüssen wurden gestrichen.

Akademische Freiheit und politischer Druck

Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach, Absolvent der Harvard School of Public Health, äußerte seine Besorgnis über die Auswirkungen dieser Entscheidungen auf die Bewerberzahlen und bezeichnete die Maßnahmen als gefährlichen Eingriff in die akademische Freiheit. Lauterbach kritisierte das Vorgehen gegen Harvard scharf und betonte, dass die Universität sich für die Aufnahme internationaler Studierender aus über 140 Ländern einsetzt.

Doch die Maßnahmen der Regierung sind nicht nur eine direkte Konsequenz des Konflikts um internationale Studierende. Laut AP News hat die Trump-Administration auch eine Liste von Forderungen an Harvard übermittelt, die zur weiteren finanziellen Unterstützung notwendig sind. Diese Forderungen, die unter anderem ein Verbot von Gesichtsmasken während pro-palästinensischer Proteste fordern, zeigen einen klaren politischen Druck auf die Institution. Harvard wird außerdem vorgeworfen, nicht ausreichend gegen antisemitische Vorfälle geschützt zu haben.

Die Reaktion aus Deutschland

In Deutschland reagierten Politiker auf die Entwicklungen. Franziska Brantner, Grünen-Chefin, appellierte an die Verantwortung Deutschlands für die freien Wissenschaften und fordert ein Anwerbeprogramm für internationale Studierende. Ex-Bundesminister Cem Özdemir zeigte sich entsetzt und forderte mehr Investitionen in Forschung und internationale Kooperation, während Thomas Jarzombek von der CDU die Stärken deutscher Hochschulen betonte.

Die politische Situation könnte weitreichende Folgen haben. Die Trump-Regierung betrachtet sich selbst als Garanten für Ordnung und Sicherheit an den Universitäten und sieht die aktuellen Proteste lediglich als einen Vorwand, um weitere Maßnahmen gegen linksliberale Hochschulen zu ergreifen. Auch die US-amerikanische Bildungsgemeinschaft ist besorgt über die Maßnahmen; Kritiker warnen vor einem frontalem Angriff auf die akademische Freiheit, der in einer Linie mit Repressionen gegen akademische Einrichtungen in autokratischen Staaten stehe, wie etwa der Central European University in Ungarn. Harvard verteidigt sich juristisch gegen diese Maßnahmen und versucht, der drohenden Abschottung entgegenzuwirken.

Insgesamt steht Harvard vor einem beispiellosen Druck seitens der Regierung, was nicht nur die kommende Generation von Studierenden betrifft, sondern auch die universitäre Freiheit und den akademischen Austausch insgesamt.

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Ort Cambridge, USA
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