Verborgene Mosaik-Episode: Entdeckung zum 100. Geburtstag von Hegen!
Leipzig, Deutschland - Im Nachlass des Comic-Zeichners und Mitbegründers der beliebten Zeitschrift „Mosaik“, Hannes Hegen, wurden zwei bislang verschollen geglaubte Manuskripte aus dem Jahr 1963 entdeckt. Der MDR berichtet, dass diese Manuskripte aufgrund von Bedenken des Verlags Junge Welt nie veröffentlicht werden konnten. Insbesondere wurde die Handlung als zu klamaukig und nicht ausreichend auf die Arbeiterklasse fokussiert kritisiert.
Die Entwürfe werden hingegen nun posthum veröffentlicht. Am 16. Mai, dem 100. Geburtstag von Hannes Hegen, erscheint eine der beiden Episoden mit dem Titel „Duell an der Newa“. Diese Episode gehört zur Erfinderserie, in der die Hauptfiguren Dig, Dag und Digedag auf verschiedene Erfinder der Geschichte treffen, wie die Tagesspiegel ergänzt.
Der Impact von Zensur und Wandel
Hannes Hegen war der kreative Kopf hinter der Comicreihe, die erstmals 1955 in Ost-Berlin veröffentlicht wurde. Als die Kritiken des Verlags Junge Welt lauter wurden, sah sich Hegen 1963 gezwungen, das Konzept zu ändern und die Runkel-Serie zu entwickeln. Die Erfinderserie, zu der auch „Das Duell an der Newa“ gehörte, wurde bereits 1964 vorzeitig abgebrochen, womit mehrere bereits ausgearbeitete Geschichten in Hegens Archiv blieben, wie die Volksstimme berichtete.
Die unveröffentlichte Episode wird nun von den ehemaligen Mosaik-Zeichnern Ulf S. Graupner und Steffen Jähde, die die Illustrationen traditionell per Hand erstellt und digital bearbeitet haben, umgesetzt. Robert Löffler vom Mosaik-Verlag bestätigte, dass die Hefte in der ursprünglichen Form, mit 24 Seiten und leichtem Gelbton, erscheinen werden. Der Preis für das Heft beträgt 15 Euro.
Die Relevanz von „Mosaik“
„Mosaik“ ist die älteste noch erscheinende deutsche Comiczeitschrift und erfreute sich während der SED-Diktatur großer Beliebtheit. Die Abenteuer der Kobolde füllten 229 Hefte und hatten einen festen Platz in der Kindheit vieler Menschen in der DDR. Hegen, der 1975 die Redaktion aufgrund von Konflikten mit dem Verlag Junge Welt verließ, starb 2014 im Alter von 89 Jahren. Ein großer Teil seines künstlerischen Nachlasses befindet sich im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, das zudem eine Ausstellung zu „Mosaik“ plant.
Die nun anstehende Veröffentlichung bringt nicht nur ein Stück vergessene Geschichte zurück, sondern ehrt auch das Lebenswerk von Hannes Hegen, dessen Beitrag zur deutschen Comic-Kultur unvergessen bleibt.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Leipzig, Deutschland |
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