Waffenstillstand im Machtkampf: Katja Wolf bleibt BSW-Chefin!

Sahra Wagenknecht verliert Machtkampf in Thüringen. Katja Wolf bleibt BSW-Landeschefin und erhält 61 Stimmen auf Parteitag.
Sahra Wagenknecht verliert Machtkampf in Thüringen. Katja Wolf bleibt BSW-Landeschefin und erhält 61 Stimmen auf Parteitag. (Symbolbild/NAG)

Gera, Deutschland - Am 26. April 2025 wurde auf dem Landesparteitag der Thüringer BSW in Gera die Wiederwahl von Katja Wolf zur Landeschefin bekanntgegeben. Wolf, die auch Vize-Ministerpräsidentin und Finanzministerin Thüringens ist, setzte sich in einer spannenden Kampfkandidatur gegen Anke Wirsing durch, die von der BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht unterstützt wurde. Der Ausgang dieser Wahl war entscheidend, da die Fragestellungen rund um die Führungsstruktur der Partei und die zukünftige Regierungskoalition im Raum standen.

Wolf konnte sich mit 61 Stimmen durchsetzen, während Wirsing 35 Stimmen erhielt. Diese Wahl stellt einen wichtigen Sieg für Wolf dar, die in den letzten Monaten mit internen Spannungen und der Herausforderung, verschiedene Flügel innerhalb der Partei zu vereinen, konfrontiert war. Wagenknecht hatte im Vorfeld der Wahl eine „Neuaufstellung des Landesvorstandes“ gefordert und öffentlich für Wirsing geworben, was den Konflikt weiter anfeuerte. Kritiker werfen Wolf zudem vor, in politischen Fragen, insbesondere in der Außenpolitik zum Ukraine-Krieg, zu nachgiebig zu sein.

Der Machtkampf im Detail

Der Machtkampf zwischen Wolf und Wagenknecht spiegelt tiefere Risse innerhalb der BSW wider. Die Spannungen sind nicht nur persönlicher Natur, sondern zeigen auch unterschiedliche Ansichten über die zukünftige Ausrichtung der Partei. „Der Landesverband entscheidet selbst über seine Arbeit“, erklärte Wolf und rief zu Respekt für demokratische Spielregeln auf. Dies ist besonders wichtig vor dem Hintergrund, dass der Machtkampf im Zusammenhang mit der fragilen Regierungskoalition von BSW, CDU und SPD steht, die im Landtag 44 von 88 Stimmen hält.

Wagenknechtes Forderung einer Trennung von Regierungs- und Parteiamt ist ein weiterer Streitpunkt. Diese Forderung wurde auf dem Parteitag vertreten, besonders durch den Generalsekretär Leye, der Wagenknechts Linie unterstützte. Zuvor hatte Thüringens Co-Vorsitzender Steffen Schütz auf eine erneute Kandidatur verzichtet, während Gernot Süßmuth als Vertreter der Parteibasis für den Vorstand antrat und eine Doppelspitze mit Wolf anstrebt.

Fazit und Ausblick

Mit ihrer Wiederwahl kann Wolf ihren pragmatischen Kurs fortsetzen, obwohl sie nicht ohne Kritik auskommt. Unterstützer und Gegner innerhalb der BSW stehen sich scharf gegenüber. Der Ausgang dieses Parteitags könnte langfristig entscheidenden Einfluss auf die Stabilität der Thüringer Landesregierung und die Dynamik innerhalb der Partei haben. In Anbetracht der komplexen politischen Lage und der Herausforderungen, die vor der BSW stehen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Die Diskussionen sind jedoch so weitreichend, dass sie die politische Landschaft in Thüringen nachhaltig prägen könnten.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von bnn.de, zeit.de und deutschlandfunk.de.

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Ort Gera, Deutschland
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