Waldbrand bei Erlangen: Feuer selbst nach Wochen noch nicht gelöscht!

Waldbrand in Erlangen gefährdet die Region: Feuerwehr kämpft gegen Glutnester, Verdacht auf Brandstiftung ermittelt.
Waldbrand in Erlangen gefährdet die Region: Feuerwehr kämpft gegen Glutnester, Verdacht auf Brandstiftung ermittelt. (Symbolbild/NAG)

Erlangen, Deutschland - Im Tennenloher Forst bei Erlangen glimmen weiterhin die Überreste eines verheerenden Waldbrandes, der vermutlich durch Brandstiftung verursacht wurde. Der Brand, der Ende April ausbrach, hat bereits eine Fläche von rund 40.000 Quadratmetern in Mitleidenschaft gezogen. Sebastian Weber von der Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt berichtet, dass die Feuerwehr noch nicht abrücken kann, da weiterhin Glutnester bestehen. Die vollständige Löschung könnte mehrere Tage in Anspruch nehmen, da die Löscharbeiten durch Munitionsreste im Boden erheblich erschwert werden.

Insgesamt sind über 200 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten vor Ort, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Hubschrauber, Tanklaster und sogar Löschroboter werden zur Bekämpfung des Feuers eingesetzt, während die Anzahl der aktiven Kräfte nach den ersten intensiven Einsätzen auf etwa 22 reduziert werden könnte. Der Katastrophenfall wurde vom Landrat Alexander Tritthart ausgerufen, um zusätzliche Ressourcen mobilisieren zu können.

Ermittlungen und Gefahren für Anwohner

Die Polizei hat eine Ermittlungskommission gegründet, um den Verdacht auf vorsätzliche Brandstiftung zu prüfen. Das Landratsamt betont, dass der Bereich zwischen dem Grenzweg und dem Wildpferdegehege nicht betreten werden darf, da akute Gefahren durch Rauch, Glutnester und umstürzende Bäume bestehen. Anwohner wurden zudem gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, um sich vor Geruchsbelästigung zu schützen.

Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, Verhaltensregeln zu beachten und das Einsatzgebiet weiträumig zu meiden. Sebastian Weber äußerte, dass trotz eines Rückgangs der Glutnester eine akute Gefährdung für die Anwohner weiterhin besteht. Zuletzt hatten über 90 Feuerwehrleute in der großen Einsatzbereitschaft gearbeitet, um den Brand zu bekämpfen, wobei einige von ihnen leichte Verletzungen erlitten.

Klimatische Bedingungen und Prognosen

Diese aktuellen Vorfälle stehen im Kontext einer zunehmenden Waldbrandgefahr in Deutschland. Im Jahr 2023 kam es zu 1.059 Waldbränden, was einen Rückgang von etwa der Hälfte im Vergleich zu 2022 darstellt. Dennoch liegt die betroffene Fläche von 1.240 Hektar über dem langjährigen Durchschnitt. Analysen des Umweltbundesamts zeigen, dass menschliches Handeln, insbesondere Brandstiftung und Fahrlässigkeit, für etwa 40 % der Waldbrände verantwortlich sind.

Die steigenden Temperaturen und sinkenden Niederschlägen in den kommenden Jahrzehnten erhöhen das Risiko von Waldbränden, was auch die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen unterstreicht, wie den Umbau von Nadelbaummonokulturen zu Mischwäldern. Die Forschung prognostiziert, dass Waldbrände vor allem zwischen Mai und Juli häufig auftreten, was eine verantwortungsvolle Betrachtung und Handhabung von Waldgebieten nötig macht.

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Ort Erlangen, Deutschland
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