Klinik Kandel: Gewalt in Notaufnahme – Angehörige greifen zum Messer!

Kandel, Deutschland - Die Situation in der Notaufnahme der Klinik Kandel ist äußerst besorgniserregend. Oberarzt Daniel Schäfer und die Pflegeleitung berichten von einer steigenden Zahl gewalttätiger Vorfälle, die das Arbeitsumfeld für Krankenhausmitarbeiter stark beeinträchtigen. Häufig ist die Polizei gezwungen, in solche Situationen einzugreifen, um die Sicherheit von Personal und Patienten zu gewährleisten. Ein Beispiel für die jüngsten Vorfälle ist eine Situation, in der ein Mann mit einem Feuerlöscher einen Mitarbeiter attackieren wollte. Ein weiterer Vorfall ereignete sich, als ein 19-Jähriger einem Arzt ins Gesicht schlug, nur weil dieser nach seinem Gesundheitszustand fragte.

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass in der Notaufnahme am selben Tag ein Mann einer Klinikmitarbeiterin mit einem Messer drohte. Dies geschah, als die Mitarbeiterin ihm höflich Wasser anbieten wollte. Obwohl sich der Mann später entschuldigte, zeigt dies, dass solche aggressiven Ausbrüche nicht die Ausnahme sind, sondern zur alltäglichen Realität des Klinikpersonals gehören. rheinpfalz.de berichtet, dass …

Hintergrund und Problemstellung

Eine deutschlandweite Studie zur Gewalt in der Notfallversorgung untermauert die Schwere der Lage. Diese erhebt PMC berichtet, dass … auf Basis eines Online-Fragebogens, an dem 349 Mitarbeitende, darunter 115 Führungskräfte, teilnahmen. Die Erhebungen ergaben, dass Mitarbeitende in der Notfallversorgung häufig mit verbaler und körperlicher Gewalt konfrontiert werden, sowohl von Patienten als auch von deren Begleitpersonen.

Die Studie stellte fest, dass viele Maßnahmen zur Gewaltprävention und -intervention unzureichend umgesetzt werden. Insbesondere fehlte es in 67 Prozent der Fälle an einem Sicherheitsdienst, und 56 Prozent der Leitungskräfte gaben an, dass gemeldete Vorfälle nicht strukturiert bearbeitet werden. Auch die hohe Arbeitsbelastung erschwert die Umsetzung notwendiger Maßnahmen, was eine verstärkte Unterstützung durch Vorgesetzte und Klinikleitungen erforderlich macht.

Maßnahmen zur Gewaltbewältigung

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass nur 31 Prozent der Leitungskräfte die bestehenden Maßnahmen als erfolgreich erachteten, während 59 Prozent der Meinung waren, diese seien ineffektiv. Um die Zahl der Gewaltvorfälle zu reduzieren, werden zahlreiche Maßnahmen gefordert. Dazu gehören die Aufstockung des Personals und eingeschränkter Zutritt für Begleitpersonen, um das Konfliktpotenzial zu minimieren.

Die Studie hebt zudem hervor, dass viele Fälle von Gewalt im Gesundheitswesen nicht gemeldet werden, was auf eine hohe Dunkelziffer hinweist. Risikofaktoren wie Alkohol- oder Drogenkonsum, psychiatrische Erkrankungen und lange Wartezeiten unterstreichen die Notwendigkeit einer strukturierten Dokumentation und konsequenter Umsetzung wirksamer Vorgehensweisen zur Gewaltbewältigung.

Die langfristigen Folgen von Gewalt sind nicht zu unterschätzen, da sie die psychische Gesundheit der betroffenen Mitarbeiter gefährden und zu erhöhten Kosten für die Krankenhäuser führen, nicht zuletzt durch Arbeitsausfälle und verminderte Produktivität.

Zusammenfassend ist es entscheidend, die aktuellen Herausforderungen in der Notfallversorgung ernst zu nehmen und nachhaltige Strategien zu entwickeln, um das Risiko von Gewalt zu minimieren und die Sicherheit von Personal und Patienten zu gewährleisten.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ort Kandel, Deutschland
Verletzte 2
Quellen