Afghanen in Not: Millionen zurück, doch die Krise spitzt sich zu!

Afghanistan - Die humanitäre Krise in Afghanistan hat ein alarmierendes Ausmaß erreicht. Nach Angaben von Al Jazeera wurden im April 2025 über 280.000 Afghanen aus Pakistan und Iran abgeschoben oder unter Druck gesetzt, das Land zu verlassen. Der Rückfluss von Zehntausenden Afghanen führt dazu, dass das Land, das sich ohnehin in einem Krisenzustand befindet, unter einem zusätzlichen Druck steht.
Ezatullah, ein 45-jähriger Rückkehrer, kam mit seiner Frau und sieben Kindern an die Torkham-Grenze zurück. Er musste alles zurücklassen und hat nun weder Geld noch eine Perspektive. Geboren in Pakistan und als Arbeiter in Rawalpindi tätig, sieht er sich mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert, seine Familie in einem für sie fremden Land zu versorgen. Arbeitslosigkeit und Armut in Afghanistan haben erheblich zugenommen, und rund die Hälfte der afghanischen Bevölkerung ist auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Gefahren für Rückkehrer
Die Situation für Rückkehrer ist äußerst prekär. Wie die Vereinten Nationen berichten, sind Frauen und Mädchen besonders betroffen von den zunehmenden Einschränkungen in Bildung, Arbeit und Bewegungsfreiheit unter der Taliban-Herrschaft. Ethnische und religiöse Minderheiten sowie Menschenrechtsaktivisten und Journalisten sind ebenfalls hohen Risiken ausgesetzt, während humanitäre Bedürfnisse, hohe Arbeitslosigkeit und der Rückgang internationaler Hilfe die Lage weiter verschärfen.
Die UNHCR äußerte besondere Besorgnis über die humanitäre Lage. Im April 2023 kehrten bereits mehr als 250.000 Afghanen zurück, darunter 96.000, die zwangsweise abgeschoben wurden. Auch bis zu 780.000 Rückkehrer für das Jahr 2025 werden erwartet. Diese Rückkehrbewegungen erhöhen den Druck auf die Ressourcen und verschärfen die bereits kritische Situation im Land.
Notwendige Unterstützung
Die Vereinten Nationen haben einen Aktionsplan zur Unterstützung der Rückkehrer initiiert. Dabei wird hervorgerufen, dass Rückkehr nach Afghanistan freiwillig, sicher und würdig sein muss. Der UNHCR benötigt fast 60 Millionen US-Dollar, um kritische Unterstützung wie Nothilfe, Lebensmittel und vorübergehenden Schutz bereitzustellen. Besondere Aufmerksamkeit wird den Bedürfnissen von Menschen gewidmet, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind, wie Babar Baloch, Sprecher der UNHCR, hervorhebt.
Besonders dramatisch ist, dass die finanziellen Engpässe die humanitäre Hilfe stark gefährden. Bargeldzuschüsse für Rückkehrer wurden um das Siebenfache gekürzt, was die Situation weiter kompliziert. Langfristige Hilfsmaßnahmen, einschließlich des Baus von Kliniken, Schulen und Wohnraum, müssen ebenso reduziert werden. Derzeit ist Afghanistan nicht auf die Rückkehrer vorbereitet, was die Gefahr von internen Vertreibungen und Versuchen, nach Europa zu gelangen, erhöht.
Insgesamt zeigt sich, dass die humanitäre Krise in Afghanistan dringenden Handlungsbedarf erfordert. Die UNHCR stellt fest, dass zusätzliche Mittel benötigt werden, um dringende Hilfe bereitzustellen und die Stabilität in der Region zu fördern. Hilfe ist dringend erforderlich, um die größte humanitäre Krise des Landes zu bewältigen und dem Leid der zurückkehrenden Afghanen entgegenzuwirken, wie auch UNO-Flüchtlingshilfe berichtet.
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