Bruder des Manchester-Attentäters greift Beamte im Gefängnis an!
Manchester, Großbritannien - Hashem Abedi, der Bruder des Selbstmordattentäters von Manchester, hat jüngst im Gefängnis drei Beamte angegriffen und sie dabei verletzt. Die Angriffe fanden mit heißem Speiseöl und selbstgebauten Waffen statt, was zu lebensgefährlichen Verletzungen für die Justizvollzugsbeamten führte. Diese Informationen wurden von der Gewerkschaft der Justizvollzugsbediensteten veröffentlicht. Abedi selbst wurde im August 2020 zu mindestens 55 Jahren Haft verurteilt, nachdem er eine entscheidende Rolle bei dem islamistischen Anschlag nach einem Pop-Konzert von Ariana Grande im Mai 2017 gespielt hatte, bei dem 22 Menschen ums Leben kamen und Hunderte, darunter viele Kinder, verletzt wurden.
Die Familie der Brüder flüchtete in den 90er Jahren aus Libyen vor dem Regime Muammar al-Gaddafis nach Großbritannien. Während Hashem und Salman Abedi in Manchester geboren wurden, kehrte ein Teil der Familie später nach Libyen zurück. Hashem wurde nach dem Attentat in Libyen festgenommen und anschließend nach Großbritannien ausgeliefert.
Radikalisierung und Extremismus im Kontext
Die Vorfälle um Hashem Abedi werfen erneut die Frage auf, wie Radikalisierung im Bereich des islamistischen Extremismus behandelt wird. Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) beurteilt die Terrorbedrohung in Europa als erhöht, insbesondere durch islamistischen Extremismus. Dabei wird Radikalisierung als ein Prozess verstanden, der oft mit bestimmten Ideologien verknüpft ist.
In den letzten zehn Jahren gab es in Europa zahlreiche islamistisch motivierte Anschläge in großen Städten. Die Mehrheit dieser Gewaltdelikte wird mit einfachen Mitteln begangen, wobei nur 15 % der zwischen 2015 und 2021 in der EU verübten terroristischen Anschläge einen islamistischen Hintergrund hatten. Diese Zahlen können die Wahrnehmung der Gefahr durch islamistischen Terrorismus in der Bevölkerung beeinflussen, die häufig durch die Verfügbarkeitsheuristik geprägt ist.
Die Wahrnehmung der Bedrohung
Obwohl die Wahrscheinlichkeit, in Europa Opfer eines terroristischen Anschlags zu werden, relativ gering ist – zum Beispiel 1 zu 11,4 Millionen in England –, bleibt das Thema in der öffentlichen Diskussion präsent. Radikalisierungsforscher betonen, dass es keine universellen individuellen Ursachen für gewalttätigen Islamismus gibt. Vielmehr handelt es sich um ein Zusammenspiel von persönlichen und umweltbedingten Faktoren. Die kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Radikalisierungsmodellen zeigt, dass diese oft ungenau sind und nicht unbedingt für Risikoeinschätzungen geeignet sind.
Eine umfassende Forschung zu Radikalisierungsprozessen ist unerlässlich, um extremistisch motivierte Gewalthandlungen besser verstehen und möglicherweise verhindern zu können. Diese Entwicklungen stehen im direkten Zusammenhang mit den jüngsten Vorfällen rund um Hashem Abedi und verdeutlichen die Komplexität des Themas. Weitere Informationen zu diesen Aspekten finden sich in den Berichten von Remszeitung und EIZ Publishing.
Details | |
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Vorfall | Körperverletzung |
Ursache | mit heißem Speiseöl und selbstgebauten Waffen |
Ort | Manchester, Großbritannien |
Verletzte | 3 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |