Fluggastrechte in Gefahr: EU plant radikale Reform, die Reisende trifft!
EU, Europa - Immer mehr Reisende entscheiden sich, ihre Flüge bei Airlines wie Ryanair oder Lufthansa Monate im Voraus zu buchen, um von günstigeren Preisen zu profitieren. Doch mit dem Anstieg der Buchungen kommen auch die Herausforderungen durch mögliche Flugausfälle und Verspätungen. Derwesten.de berichtet, dass Flugausfälle zu finanziellen Entschädigungen führen können, die jedoch durch eine bevorstehende Reform der Fluggastrechte in der EU gefährdet sind.
Die EU plant, die geltenden Regelungen zur Entschädigung bei Flugverspätungen zu reformieren. Diese Änderung könnte die bisherige „3-Stunden-Regel“ ersatzlos streichen. Laut Informationen von Verbraucherschützern besteht die Befürchtung, dass damit viele Passagiere in Zukunft keinen Anspruch mehr auf Entschädigungen haben werden. Passagiere, die momentan je nach Flugstrecke bis zu 600 Euro Entschädigung erhalten können, müssten sich auf erheblich verschlechterte Bedingungen einstellen.
Ein umfassender Überblick über die aktuellen Fluggastrechte
Aktuell haben Fluggäste bei Annulierungen oder Verspätungen von mindestens drei Stunden je nach Flugstrecke Anrecht auf bestimmte Entschädigungen:
- Bis zu 250 Euro für Flüge unter 1500 Kilometern.
- Bis zu 400 Euro für Flüge innerhalb der EU über 1500 Kilometern.
- Bis zu 600 Euro für internationale Flüge über 3500 Kilometern.
Die geltende Fluggastrechte-Verordnung (VO (EG) Nr. 261/2004) regelt diese Ansprüche und berücksichtigt unter anderem auch Betreuungs- und Unterstützungsleistungen bei längeren Wartezeiten am Flughafen. Fluggäste haben derzeit in bestimmten Fällen Anspruch auf kostenlose Verpflegung sowie eine Erstattung des Flugpreises, sollten sie ihren Flug aufgrund einer Abflugverzögerung von mindestens fünf Stunden nicht antreten wollen.
Geplante Änderungen und ihre Auswirkungen
Ein spezieller Reformvorschlag der EU, der auch von Polen und anderen Mitgliedstaaten unterstützt wird, könnte die Entschädigungszahlungen erst ab fünf Stunden Verspätung ermöglichen. Dies würde den Airlines mehr Zeit geben, auf Unregelmäßigkeiten zu reagieren, was allerdings zur Folge hätte, dass viele Passagiere leer ausgehen würden. Das Airliners.de bietet Einblicke in die Diskussion um präzisere Formulierungen der Verordnung, die bereits seit über zehn Jahren andauert.
Verbraucherschützer wie Dr. Jan-Frederik Arnold von Flightright warnen, dass bis zu 85 % der Passagiere möglicherweise keinen Anspruch auf Entschädigung mehr haben könnten, falls die Reform gemäß den aktuellen Vorschlägen umgesetzt wird. Verbraucherrechtsportale und Organisationen wie Airhelp kritisieren die Pläne als erhebliche Verschlechterung der Verbraucherrechte und fordern eine Erhöhung der Höchstbeträge für Ausgleichszahlungen.
Die bevorstehenden Änderungen könnten also tiefgreifende Auswirkungen auf die Rechte der Fluggäste haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion auf EU- und Bundesebene weiter verläuft und was dies für Reisende in Europa nachhaltig bedeutet.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | EU, Europa |
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