Gabuns Präsident Nguema startet Wahlkampf für einen Neuanfang!
Libreville, Gabun - Am 12. April 2025 beginnt General Brice Nguema den Wahlkampf in Gabun, während er nach der Legitimität seiner Herrschaft sucht, die er vor etwa zwei Jahren durch einen Putsch erlangt hat. Trotz des Regens herrscht gute Stimmung in Libreville, wo Nguema, 50 Jahre alt, seine Anhänger mit einer Siegerpose begrüßt. Er verspricht eine Reihe von Wirtschaftsreformen und eine Verbesserung der Infrastruktur, mit dem Ziel, jedem Bürger in Gabun ein Leben in Würde zu ermöglichen. Dazu plant er die Schaffung von 160.000 Arbeitsplätzen durch die Förderung des Privatsektors. Angesichts seines Aufstiegs nach der Absetzung des langjährigen Präsidenten Ali Bongo gilt Nguema als Favorit für die Wahl.
Die Familie Bongo, die Gabun seit über 55 Jahren regiert, hat in dieser Zeit Vorwürfe des Missmanagements und der Plünderung des Landes auf sich gezogen. Trotz der enormen Bodenschätze Gabuns, darunter Erdöl, Uran und Mangan, lebt ein Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Nguemas Gegner, insbesondere Alain-Claude Bilie-By-Nze, ein ehemaliger Premierminister und der wichtigste Herausforderer, werfen ihm eine ähnliche Politik vor. Bilie-By-Nze prangert an, dass er Wahlen manipuliert und Proteste brutal unterdrückt hat. Er ruft die Wähler dazu auf, ihre Stimme abzugeben, um das Militär zurückzudrängen.
Der Hintergrund des Putsches
Der Putsch, der Nguema an die Macht brachte, ereignete sich nach umstrittenen Wahlen, bei denen Bongo als Sieger erklärt wurde. Generell ist es zu signifikanten Spannungen gekommen, da das Militär und verschiedene Sicherheitskräfte Bongo absetzten und seine Familie unter Hausarrest stellten. In einer Fernsehansprache kündigten die Putschisten an, das Regime abzusetzen und die Wahlen für ungültig zu erklären. Sie bezeichneten sich als das „Komitee für den Übergang und die Wiederherstellung der Institutionen“ und schlossen alle staatlichen Institutionen, einschließlich Regierung, Senat und Verfassungsgericht, aus.
Die Umstände des Putsches wurden durch die vorherige Abwesenheit Bongos, bedingt durch gesundheitliche Probleme nach einem Schlaganfall, begünstigt. Während dieser Zeit übertrugen die Verfassungsrichter Teile der Macht auf den Stellvertreter und den Ministerpräsidenten. Die Wahlen vor dem Putsch warfen viele Fragen auf, da Berichte über illegale Praktiken und Manipulationen kursierten. Wahllokale öffneten verspätet oder gar nicht, und einige Stimmzettel für die Herausforderer fehlten.
Reaktionen und Perspektiven
Nach dem Putsch feierte die Bevölkerung in Libreville, indem sie den Slogan „Gabun ist befreit!“ rief und sich über die Absetzung des langzeit Herrschers freute. Das Militär bezeichnete Nguema als neuen Führer und viele Bürger sehen in ihm eine Hoffnung auf einen Neuanfang. Währenddessen gab es internationale Reaktionen, die von der Verurteilung des Putsches durch Frankreich bis zu Chinas Aufruf zur Unterstützung von Bongo reichten. Der EU-Außenbeauftragte äußerte ebenfalls Besorgnis über die Entwicklung in Gabun.
Insgesamt bleibt die politische Zukunft Gabuns unsicher, während die Wahlen näher rücken und die Spannungen zwischen Militär und Zivilgesellschaft weiter bestehen. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, ob Nguema das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen kann oder ob die Forderungen nach einer Rückkehr zur Zivilregierung und dem Abbau des Militärs Gehör finden werden.
Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte die Berichterstattung von tagesschau.de, zeit.de und tageblatt.lu.
Details | |
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Vorfall | Militärputsch |
Ursache | Wahlen |
Ort | Libreville, Gabun |
Festnahmen | 5 |
Quellen |