EU erlässt strenge Vorschriften gegen Plastikgranulat-Verschmutzung!

EU, Europa - Die Europäische Union hat neue Vorschriften beschlossen, um die Menge an Plastikgranulat in der Umwelt signifikant zu reduzieren. Diese Maßnahmen sind eine Antwort auf die wachsenden Bedenken über die Umweltauswirkungen von Kunststoffpellets, die als Rohmaterial für zahlreiche Plastikprodukte dienen. Der Konsens zu diesen Regeln wurde zwischen Unterhändlern des Europaparlaments und der EU-Staaten erzielt, was die Dringlichkeit und Notwendigkeit für eine verbesserte Handhabung dieser Materialien verdeutlicht. ZVW berichtet, dass die neuen Vorschriften besonders strenge Anforderungen für Unternehmen festlegen, die mehr als fünf Tonnen Kunststoffpellets umschlagen.

Unternehmen müssen Risikogutachten erstellen und spezifische Maßnahmen für Verpackung, Be- und Entladen sowie Personaltraining festlegen. Diese Vorschriften betreffen sowohl EU- als auch Nicht-EU-Transportunternehmen im Straßen-, Schienen- und Binnenschiffsverkehr. Schiffsbetreiber, die EU-Häfen anlaufen oder von ihnen ablegen, sind ebenfalls in die Regelungen einbezogen. Eine der zentralen Forderungen ist, dass die Kunststoffpellets an Bord gut verpackt sind, um Verluste während des Transports zu minimieren.

Ursache und Notwendigkeit der neuen Regeln

Die EU ist sich der Tatsache bewusst, dass Verluste von Kunststoffpellets beim Transport eine der drittgrößten Quellen für die unbeabsichtigte Freisetzung von Mikroplastik in der Umwelt darstellen. Laut den neuen Vorgaben müssen Unternehmen unverzüglich Notdienste informieren, falls es zu Verlusten kommt, und Maßnahmen zur Schadensminimierung ergreifen. Diese Schritte sind notwendig, um die Umweltauswirkungen durch Mikroplastik, das aus dem Transport und der Produktion von Kunststoff stammt, zu verringern.

Die neue Regelung ist Teil einer umfassenderen Strategie der EU, um die Abfallbewirtschaftung zu verbessern und die negativen Auswirkungen von Plastikmüll zu bekämpfen. Diese Strategie wird zusätzlich von der Erkenntnis getragen, dass die häufigste Methode zur Entsorgung von Kunststoffabfällen in Europa die Energierückgewinnung ist, gefolgt vom Recycling, das den Großteil des gesammelten Plastiks betrifft. Nach Angaben von Europarl wird etwa die Hälfte des recycelten Kunststoffs in Länder außerhalb der EU exportiert, oft wegen mangelnder Kapazitäten zur lokalen Verarbeitung.

Umweltauswirkungen und zukünftige Herausforderungen

Die Umweltauswirkungen von Kunststoffen sind erheblich. Im Jahr 2019 gelangten laut Schätzungen etwa 22 Millionen Tonnen Kunststoff in Böden, Flüsse und Meere, was alarmierende Prognosen für die Zukunft aufstellt. Es wird erwartet, dass sich der Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt bis 2060 verdoppeln könnte. Darüber hinaus waren im Jahr 2019 Kunststoffe für 1,8 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich, was 3,4 Prozent der globalen Emissionen entspricht. Ein Großteil dieser Emissionen resultiert aus der Herstellung und Umwandlung von Kunststoffen aus fossilen Brennstoffen.

Die neuen Vorschriften sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die katastrophalen Umweltauswirkungen von Plastik zu reduzieren und die europäische Abfallbewirtschaftung zu revolutionieren. Die formale Annahme durch das Parlament und den Rat steht noch aus, doch die ersten Schritte sind bereits unternommen worden, um die Umwelt für kommende Generationen zu schützen.

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Vorfall Umwelt
Ort EU, Europa
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