Handy-Fehlalarm löst Großalarm aus: Rettungskräfte im Einsatz!

Isingen, Deutschland - Am Montagabend wurden Rettungskräfte auf die Kreisstraße zwischen Geislingen und Isingen alarmiert. Der Notruf kam von einem Smartphone, das auf dem Dach eines Fahrzeugs vergessen worden war. Durch den Fahrtwind fiel das Handy herunter und registrierte einen vermeintlichen Unfall, was zu einem massiven Einsatz der Feuerwehr führte. Eine Ermittlungsgruppe der Polizei stellte schnell fest, dass es sich um einen Fehlalarm handelte.
Kreisbrandmeister Sven Röger berichtete, dass solche Vorfälle im Zollernalbkreis zunehmen. Das Problem liegt in der Technik: Smartphones und Smartwatches sind so programmiert, dass sie nach heftigen Erschütterungen automatisch Notrufe absetzen. Diese Systeme können bei echten Unfällen, insbesondere abends oder nachts, von Vorteil sein, da sie oft schneller Hilfe leisten können, als es manuell der Fall wäre.
Technologische Hintergründe
Die automatische Notruftechnik funktioniert über Sensoren, die Unfälle registrieren. Bei einer Inaktivität des Nutzers, wie es in diesem Fall geschehen ist, wird sofort ein Notruf abgesetzt. Laut Schwäbische stellen diese Fehlalarme bislang keine große Belastung für die Feuerwehren dar.
Zusätzlich gibt es in modernen Autos das E-Call-System, das überall in Europa bei neuen Fahrzeugmodellen seit dem 1. April 2018 verpflichtend ist. ADAC ist überzeugt, dass dieses System die Ankunft der Rettungskräfte um bis zu 50 Prozent beschleunigen könnte und jährlich bis zu 2500 Verkehrstote einsparen helfen kann. E-Call nutzt Mobilfunk und Satellitenortung, um sowohl automatisch als auch manuell einen Notruf an die Nummer 112 abzusetzen.
Die Vorzüge und Herausforderungen des E-Call-Systems
Dennoch gibt es Herausforderungen: E-Call sendet nur bei schweren Unfällen, bei denen Airbags auslösen, automatisch einen Notruf. Bei geringfügigen Unfällen, wie Parkremplern, geschieht dies nicht. Zudem überträgt das System Informationen wie den Unfallort, Details über die Art der Auslösung und Fahrzeugdaten wie die Anzahl der Insassen.
Ein weiteres Problem sind Datenschutzbedenken. Das ADAC hebt hervor, dass beim 112-eCall keine Daten vor einem Unfall erfasst werden, was datenschutztechnisch unbedenklich ist. Nutzer müssen jedoch zwischen Hersteller-Notruf und dem europäischen E-Call-System unterscheiden können, wenn beide Systeme vorhanden sind.
Dieses Zusammenspiel von Technologie und menschlichem Verhalten verdeutlicht, wie wichtig Aufklärung über Systeme wie E-Call und die damit verbundenen Anforderungen ist. Die Aufrechterhaltung der 2G-Netze wird als entscheidend erachtet, da viele aktuelle Fahrzeuge auf diese Technologie angewiesen sind. Der ADAC fordert auch, dass E-Call für gehörlose Personen barrierefrei zugänglich ist.
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Ort | Isingen, Deutschland |
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