Stromausfall in Spanien: Zu viel Solarenergie sorgt für Chaos!

Am 1. Mai 2025 verursachte ein Stromausfall in Spanien und Portugal massive Störungen. Ursachen sind hohe Anteile erneuerbarer Energien.
Am 1. Mai 2025 verursachte ein Stromausfall in Spanien und Portugal massive Störungen. Ursachen sind hohe Anteile erneuerbarer Energien. (Symbolbild/NAG Archiv)

Spanien - Am Montag, dem 28. April 2025, kam es zu einem der schwersten Stromausfälle in der Geschichte Spaniens und Portugals. Obgleich der genaue Grund des Blackouts derzeit noch unklar ist, hat eine schwierige Kombination von Faktoren zur Instabilität des Stromnetzes auf der Iberischen Halbinsel geführt. Laut Berichten fielen innerhalb von nur fünf Sekunden 15 Gigawatt Leistung aus, was rund 60 Prozent des spanischen Strombedarfs entspricht. Dies führte dazu, dass Zugverkehr, Krankenhäuser und die Telekommunikation zum Stillstand kamen. Bereits am Dienstagmorgen konnte die spanische Stromgesellschaft Red Eléctrica jedoch melden, dass 99,95 Prozent der Haushalte wieder mit Strom versorgt waren. In einigen Regionen, wie Katalonien, kämpfen jedoch noch Nahverkehrszüge mit den Nachwirkungen des Blackouts, was auf anhaltende Netzinstabilitäten hinweist. Der Vorfall macht deutlich, wie verwundbar die Stromnetze durch den Ausbau erneuerbarer Energien geworden sind, auch wenn diese als entscheidend für die Zukunft der Energieversorgung betrachtet werden.

Der Sonderausschuss zur Untersuchung des Blackouts trat am Mittwochnachmittag zusammen, um die Umstände rund um das Ereignis zu klären. Umweltministerin Sara Aagesen wies die Vorwürfe der Oppositionsparteien, einschließlich der Volkspartei (PP) und der rechtsextremen Vox, zurück, dass erneuerbare Energien die Netzstabilität gefährdet hätten. Aagesen betonte, dass am Tag des Blackouts fast 55% der Stromproduktion aus Solarenergie stammte. Diese Energien, argumentierte sie, seien unerlässlich für Spaniens Energieunabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.

Ursachen und Kritiken

Die Kritiker, namentlich Gegner von Ministerpräsident Pedro Sánchez, werfen ihm vor, dass die Priorisierung erneuerbarer Energien über Atomkraft sowie die Verantwortung von privaten Unternehmen für den Stromausfall zu gefährlichen Netzbedingungen geführt hätten. Zudem gab es einen Finanzbericht von Redeia, der festgestellt hat, dass der hohe Anteil erneuerbarer Energien ohne die notwendigen technischen Kapazitäten zu Produktionskürzungen führen kann. In der Folge sprach der Energieexperte Dr. Björn Peters über die Herausforderungen, die durch den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen entstanden sind. Er merkte an, dass die hohe Anzahl nicht regelbarer Anlagen die Verfügbarkeit stabilisierender Kraftwerke vermindert und damit die Netzstabilität gefährdet.

Eine abrupte Unterbrechung der Stromverbindung mit Frankreich wurde von Red Eléctrica als mögliche Ursache des Ausfalls identifiziert. Zugleich betonte der Premierminister Pedro Sánchez, dass es keine Verbindung zwischen dem Blackout und der Nutzung von Atomenergie gebe. Seine Gegner wurden als ignorant oder lügend bezeichnet. In einer Dringlichkeitssitzung am Dienstagabend besprachen die Chefs der privaten Energieunternehmen die Situation und mögliche Maßnahmen, um künftige Vorfälle dieser Art zu vermeiden.

Politische Maßnahmen und Zukunftsperspektiven

Für die Zukunft plant Spanien, bis Ende des Jahrzehnts 81 Prozent seines Stromes aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, wobei der Anteil erneuerbarer Energien im vergangenen Jahr bereits bei 56 Prozent lag. Gleichzeitig warnen Experten vor den Risiken, die der strukturelle Umbau des Energiesystems mit sich bringt. Professor Miguel de Simón Martín von der Universität León erklärte, dass ein Ungleichgewicht zwischen Energieerzeugung und -verbrauch schnell zu ähnlichen Problemen führen könne. Durch die begrenzte Anbindung Spaniens an das europäische Stromnetz kann eine Überproduktion an sonnigen Tagen nicht einfach abgegeben werden, was das Risiko von Spannungsschwankungen erhöht.

Der Vorfall hat die erforderliche Investition in eine verbesserte Infrastruktur aufgezeigt, um die Stabilität des Netzes langfristig zu sichern. Darüber hinaus wird betont, dass der Ausbau von Energiespeichern und intelligenten Netzen entscheidend ist, um die Flexibilität und Widerstandsfähigkeit des Stromnetzes zu gewährleisten. Nur so kann zukünftigen Blackouts, wie dem kürzlich erlebten, vorgebeugt werden.

In der Zusammenfassung hat der Blackout vom 28. April 2025 nicht nur die Schwächen des aktuellen Energiesystems aufgezeigt, sondern auch die Herausforderungen, die mit der Energiewende verbunden sind. Die Regierungen in Madrid und Lissabon haben bereits Krisensitzungen anberaumt, um den Vorfall zu analysieren und strukturelle Schwächen zu adressieren.

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Ort Spanien
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