WhatsApp warnt vor Spionage: Israels Paragon im Visier!
Kanada - Am 31. Januar 2025 meldete WhatsApp, eine Messaging-Plattform von Meta, dass nahezu 90 Nutzer, darunter Journalisten und Mitglieder der Zivilgesellschaft, Ziel von Hacking-Versuchen durch das israelische Unternehmen Paragon Solutions geworden sind. Diese Informationen sind von der Nachrichtenseite Al Jazeera bestätigt worden. WhatsApp versicherte, dass die Hackerangriffe erfolgreich unterbrochen wurden und die betroffenen Nutzer an die kanadische Internetaufsichtsbehörde Citizen Lab weitervermittelt wurden. Über die spezifischen Methoden des Hacks und die identifizierten Zielpersonen sind bislang keine Details bekannt gegeben worden.
Nach den vorliegenden Informationen hat WhatsApp eine Abmahnung an Paragon gesendet. Die Bestimmung von Paragons Verantwortung für den Hackerangriff bleibt unklar. WhatsApp hat jedoch „hohe Zuversicht“ geäußert, dass die betroffenen Nutzer kompromittiert wurden. Die Plattform erklärte, dass sie weiterhin die private Kommunikation ihrer Nutzer schützen werde und entsprechende Maßnahmen mit Strafverfolgungsbehörden und Industriepartnern abgestimmt hat.
Über Paragon Solutions
Paragon Solutions, das von dem ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak mitgegründet wurde, verkauft Überwachungssoftware an staatliche Auftraggeber und wird als wichtig für die Bekämpfung von Kriminalität und die nationale Sicherheit vermarktet. Die Hersteller von ähnlicher Spyware haben in der Vergangenheit ebenfalls in die Kritik geraten. Laut einem Bericht von der Seite Mobile World Live haben ähnliche Spyware-Tools bereits auf den Geräten von Journalisten, Aktivisten und mindestens 50 US-Beamten nachgewiesen werden können, was Bedenken hinsichtlich der Verbreitung solcher Technologien aufwirft.
Citizen Lab-Forscher John Scott-Railton wies auf die zunehmende Verbreitung von „Söldner-Spionage“ und problematischen Nutzungsweisen hin. Natalia Krapiva von Access Now erklärte, dass Paragon ursprünglich als verantwortungsvoll angesehen wurde, jedoch die jüngsten Entwicklungen darauf hindeuten, dass dies nicht der Fall ist. Das Unternehmen hat noch keine Stellung zu den Vorwürfen genommen, und AE Industrial Partners, die US-Firma, die Paragon 2024 für 900 Millionen Dollar erworben hat, reagierte nicht auf Anfragen nach Kommentaren.
Im Kontext der Cybersicherheit
Die Vorfälle rund um WhatsApp und Paragon stehen im Zusammenhang mit einem breiteren Thema der Cybersicherheit, das in Europa und darüber hinaus an Bedeutung gewinnt. Eine aktuelle Untersuchung von PwC zeigt, dass 89 % der deutschen Organisationen einen moderaten bis signifikanten Einfluss von gesetzlichen Vorschriften auf ihre Cyberausgaben berichten. Dies spiegelt die zunehmende Besorgnis über die Notwendigkeit wider, kritische Infrastrukturen widerstandsfähiger zu machen und klare Richtlinien für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu entwickeln.
Die jüngsten Vorfälle werfen Fragen zur Verantwortung von Technologieanbietern und zur Dringlichkeit auf, angemessene regulatorische Maßnahmen zu ergreifen, um die Privatsphäre der Nutzer in einer zunehmend digitalisierten Welt zu schützen.
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Vorfall | Cyberkriminalität |
Ort | Kanada |
Quellen |