Ein verlorenes Schriftstück: Fontanes Dankesbrief kehrt nach Köpenick zurück

Am 28. November 2024 übergab Meike Rüdiger einen Fontane-Brief an das Museum Köpenick. Ein historisches Dokument über Köpenicks Bürgermeister Borgmann.
Am 28. November 2024 übergab Meike Rüdiger einen Fontane-Brief an das Museum Köpenick. Ein historisches Dokument über Köpenicks Bürgermeister Borgmann. (Symbolbild/NAG)

Am 28. November 2024 wurde ein bedeutendes kulturelles Relikt an das Museum Köpenick übergeben: ein Originalbrief von Theodor Fontane aus dem Jahr 1890. Marco Brauchmann, Bezirksstadtrat für Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport, teilte mit, dass Meike Rüdiger, eine Nachfahrin des ehemaligen Bürgermeisters von Köpenick, Gustav Borgmann, dieses wertvolle Schriftstück überreichte. Der Brief ist eine Dankesnote Fontanes für die Geburtstagsglückwünsche des Bürgermeisters zu seinem 70. Geburtstag und wird ab dem kommenden Jahr in der Dauerausstellung des Museums zu sehen sein. Diese Aktion trägt zur Bewahrung der regionalen Geschichte bei und wirft ein Licht auf die persönliche Beziehung zwischen Fontane und Borgmann, wie berlin.de berichtete.

Gustav Borgmann: Ein Visionär der Moderne

Gustav Borgmann war von 1871 bis 1904 Bürgermeister von Köpenick und galt als treibende Kraft hinter zahlreichen Modernisierungsprojekten in der Region. Während seiner Amtszeit erlebte die Stadt einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung: Klär- und Abwasserpumpwerke wurden installiert, und ein elektrisches Wasserwerk in den Müggelbergen wurde errichtet. Die Bevölkerung von Köpenick wuchs zu dieser Zeit von etwa 4.000 auf 17.000 Einwohner im Jahr 1904. Entscheidend war auch der Bau des imposanten Köpenicker Rathauses, das 1905 fertiggestellt wurde und heute als Symbol für Borgmanns Wirkung betrachtet wird. Sein lebenslanges Engagement und der fortschrittliche Ansatz, insbesondere im Schulwesen, prägten die Stadt nachhaltig, wie wikipedia.de erläuert.

Borgmanns Einfluss ist bis zum heutigen Tag spürbar, nicht nur in der Infrastruktur, sondern auch in der kulturellen Identität Köpenicks. Erinnerungen an ihn leben in der Borgmannstraße weiter, die in der Dammvorstadt nach ihm benannt wurde. An seinen 100. Todestag im Jahr 2008 wurde sein Grab, das lange als verschollen galt, wieder eingeweiht. Die Würdigung seines Lebens und Wirkens ist ein starkes Zeichen für die Wertschätzung nachfolgender Generationen.

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