Drogenszene in Lüneburg: Anwohner schlagen Alarm!

Lüneburg kämpft gegen Drogenkriminalität und Vandalismus. Bürger und Polizei diskutieren Lösungen für die belastete Nachbarschaft.
Lüneburg kämpft gegen Drogenkriminalität und Vandalismus. Bürger und Polizei diskutieren Lösungen für die belastete Nachbarschaft. (Symbolbild/NAG Archiv)

Lüneburg, Deutschland - In Lüneburg schildert Iris Prinke-Gosch, eine Physiotherapeutin, besorgniserregende Zustände in der Umgebung ihrer Praxis. Der Innenhof, der normalerweise eine ruhige Oase sein sollte, wird zunehmend von Drogenkonsum und -handel geprägt, was für sie eine erhebliche Belastung darstellt. Auch Anwohner Arndt Liebermann äußert in einem Offenen Brief seine Sorgen über die wachsende Drogenszene und Vandalismus rund um die St.-Johannis-Kirche und die Kneipe „Jekyll & Hyde“.

Die Polizei Lüneburg hingegen kann keine signifikante Zunahme an Drogenkriminalität oder anderen Delikten wie Körperverletzungen bestätigen. Diese Situation könnte jedoch darauf hinweisen, dass Vorfälle nicht ausreichend gemeldet werden. Pastor Diederik Noordveld beschreibt zusätzlich die Herausforderungen, die durch eine Trinkerszene sowie Menschen mit psychischen Erkrankungen und Drogenmissbrauch in der Nachbarschaft entstehen. Prinke-Gosch hat oft keine Zeit, die Polizei zu rufen, und spricht stattdessen Personen an, die sich im Innenhof aufhalten. Dieser ist häufig mit Urin, Erbrochenem und Unrat verschmutzt, was sie als äußerst belastend empfindet.

Reaktionen und Maßnahmen

Pastor Noordveld begrüßt die Wiederaktivierung des Runden Tisches durch die Stadt, um die Probleme offen zu besprechen. Anwohner und Gewerbetreibende sollen in die Diskussion einbezogen werden, was auch auf der Facebookseite der Landeszeitung fortgeführt wird. Stadtsprecherin Ann-Kristin Jenckel hat einen Austausch zwischen der Polizei und den Anwohnern angekündigt. Die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg Uelzen berichtet von einer stabilen Zahl an Delikten im Vergleich der Jahre 2022 und 2023, trotz eines möglichen Anstiegs im Jahr 2024.

Weiterhin führt die Polizei regelmäßig Schwerpunktkontrollen durch und hat Zivilfahnder im Einsatz. Anwohner werden ermutigt, Straftaten zu melden, selbst nachträglich. Pastor Noordveld warnt, dass sich die Situation in den wärmeren Monaten verschärfen könnte. Die Gesamtlage der Kriminalität in der Region spiegelt sich auch in den Zahlen der Polizeidirektion Lüneburg wider. Laut einem Bericht stieg die Gesamtzahl der Straftaten im Jahr 2023 auf 81.200, was einem Anstieg von 4,97 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Aufklärungsquote konnte jedoch auf 64,61 % gesteigert werden, was die zweitbeste Rate in Niedersachsen darstellt, wie presseportal.de berichtete.

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Ort Lüneburg, Deutschland
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