Formel 1: Fahrer fordern von FIA-Chef Taten statt Worte!

Las Vegas, USA - George Russell, der Vorsitzende der Fahrervereinigung GPDA, hat sich eindringlich an FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem gewandt und fordert klare Schritte und nicht nur leere Versprechungen. Die Reaktion der Formel-1-Fahrergewerkschaft auf die jüngsten Ankündigungen von bin Sulayem ist zurückhaltend. Russell zeigt sich besorgt über die Unzufriedenheit vieler Fahrer und hebt hervor, dass die GPDA größte Klarheit über die zahlreichen Regelungen wünscht.
Der Kern der Diskussion dreht sich unter anderem um den verschärften Strafenkatalog, der Eingriffe gegen Fluchen vorsieht, um den „moralischen Schaden“ für den Automobil-Weltverband zu minimieren. Diese Politik wurde im Januar eingeführt und sorgt für zusätzlichen Unmut unter den Fahrern, die sich von der FIA überreguliert fühlen. Russell betont, dass Worte von bin Sulayem ohne die nötigen Taten bedeutungslos bleiben.
Kritik an der FIA und dem Regelsystem
Die Unzufriedenheit mit dem FIA-Präsidenten zieht sich durch die gesamte Fahrercommunity. Russell kritisiert exemplarisch die Absetzung des deutschen Renndirektors Niels Wittich, die er als Beispiel anführt, wie wenig Einfluss die Fahrer auf Entscheidungsprozesse haben. Wittich, der nach dem Rennen in Brasilien von der FIA verabschiedet wurde, habe laut Berichten nicht aus freien Stücken seine Position geräumt, was bei den Fahrern für Verwunderung sorgt.
Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen äußern ebenfalls Kritik an den aktuellen Regelungen und vergleichen die Situation mit der Zeit unter dem verstorbenen Charlie Whiting, wobei sie anmerken, dass nicht alles rund läuft. Lando Norris hebt hervor, dass es an der Zeit sei, die bestehenden Probleme anzusprechen, um die Situation zu verbessern.
Gespräche und Versprechen der FIA
Bin Sulayem hingegen hat jüngst angekündigt, dass er konstruktives Feedback von den Fahrern erhalten hat und plant, Änderungen am Internationalen Sportkodex voranzutreiben. Diese Aussagen sind jedoch auf Skepsis gestoßen, wie die GPDA betont; vor allem, weil kein direkter Dialog seit dem offenen Brief der Fahrervereinigung stattgefunden hat. Russell drückt seine Enttäuschung aus und hebt hervor, dass die Qualität der Rennen und die Sicherheit der Fahrer prioritär behandelt werden sollten, nicht lediglich die Strafen für ein ungebührliches Verhalten.
Die Fahrer fordern mehr Transparenz, insbesondere hinsichtlich der Verwendung von Geldstrafen. Laut Russell sei es zwar relativ einfach, ein Treffen mit bin Sulayem zu arrangieren, doch die Umsetzung von Veränderungen gestaltet sich als deutlich herausfordernder. Der offene Brief der GPDA wurde zudem auf einem speziellen Instagram-Account veröffentlicht, um die Ernsthaftigkeit ihrer Anliegen zu unterstreichen.
Lewis Hamilton hat die unklare Kommunikationsstruktur zwischen den Fahrern und der FIA kritisiert. Er fordert mehr Einfluss sowie eine stärkere Zusammenarbeit, um sicherzustellen, dass die Perspektiven und Bedenken der Fahrer angemessen in die Regelauslegung einfließen.
Die Auseinandersetzung zwischen den Fahrern und dem FIA-Präsidenten bleibt gespannt. Die GPDA sieht bisher keine substantiellen Fortschritte hinter den erhobenen Versprechen von bin Sulayem, und die Frage steht im Raum, ob die Rückkehr von Shaila-Ann Rao als Beraterin von bin Sulayem tatsächlich positive Veränderungen herbeiführen kann.
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Ort | Las Vegas, USA |
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