Trump provoziert mit Papstbild: Katholische Kirche in Aufruhr!

Donald Trump verteidigt ein umstrittenes KI-Bild als harmlosen Scherz, während Bischof Paprocki eine Entschuldigung fordert.
Donald Trump verteidigt ein umstrittenes KI-Bild als harmlosen Scherz, während Bischof Paprocki eine Entschuldigung fordert. (Symbolbild/NAG)

Springfield, Illinois, USA - US-Präsident Donald Trump hat kürzlich ein umstrittenes KI-generiertes Bild von sich in päpstlicher Kleidung veröffentlicht. Er verteidigte das Bild als harmlosen Scherz und erklärte, „die Katholiken hätten es geliebt“. Trump teilte das Bild sowohl auf seinem Profil im sozialen Netzwerk Truth Social als auch über das offizielle Twitter-Konto des Weißen Hauses. Trotz der Kontroversen wies Trump die Kritik als „Fake News“ zurück und betonte, dass man auch Spaß haben müsse. Auf dem Bild ist er in einer weißen Soutane, mit einer goldenen Kette mit Kreuz und einer verzierten Mitra zu sehen.

US-Bischof Thomas Paprocki von Springfield/Illinois fordert eine öffentliche Entschuldigung von Trump für das Bild, das er als „tiefe Beleidigung“ für Katholiken bezeichnete. Paprocki kritisierte Trump scharf und warf ihm vor, Gott, die katholische Kirche und das Papstamt zu verhöhnen. Diese Forderungen sind besonders relevant, da die Trauer um Papst Franziskus noch anhält, der vor kurzem verstorben ist. Kardinal Timothy Dolan äußerte ebenfalls Kritik und sagte, das Bild habe einen schlechten Eindruck hinterlassen.

Kontext der Kontroversen

Trump hatte erst kürzlich an der Beisetzung von Papst Franziskus in Rom teilgenommen und während dieser Zeit geäußert, dass er gerne selbst Papst wäre. Trotz der Kritik, die er für das Bild erhielt, bekräftigte er, dass seine Ehefrau Melania das Bild „süß“ fand. Trump bemerkte auch, dass er als Papst nicht verheiratet sein könnte, da Päpste traditionell ledig sind.

Der Vatikansprecher Matteo Bruni hat indes bislang kein Statement zu Trumps umstrittenem Bild abgegeben. Während Trump in den letzten Jahren immer wieder die religiösen Freiheiten verteidigt hat, sieht er sich innerhalb der US-Bischofskonferenz auch kritischen Stimmen gegenüber, insbesondere aufgrund seiner Politik in Bezug auf Migration, Umwelt und Todesstrafe. Dennoch erhält er Zuspruch für seine Positionen zu Lebensschutz und Geschlechterpolitik.

Religiöse Themen im politischen Kontext

Trump hat am 1. Mai eine neue „Kommission für Religionsfreiheit“ eingerichtet, deren Mitglieder auch Kardinal Timothy Dolan und Bischof Robert Barron sind. Die Kommission soll über Religionsfreiheit in Amerika und Strategien zu deren Schutz beraten. Interessanterweise vermarktet Trump auch eine Sonderausgabe der Bibel, die unter dem Slogan „Make America Pray Again“ beworben wird. Diese Verbindung zwischen Religion und Politik spielt eine zentrale Rolle für seine Wählerbasis, insbesondere unter Evangelikalen.

Die religiöse Landschaft in den USA ist geprägt von einer Mehrheit protestantischer Gläubiger, wobei die katholische Bevölkerung etwa 20 Prozent ausmacht. Inwieweit Trumps Verhalten und Privatleben den moralischen Vorstellungen seiner Unterstützer entsprechen, bleibt jedoch umstritten. Trumps Einfluss auf evangelikale Wähler zeigt sich in seiner Behauptung, der biblische König David sei ein Vorbild für seine Unvollkommenheiten, während gleichzeitig von einem inoffiziellen „König-David-Pakt“ zwischen Trump und den Evangelikalen gesprochen wird.

Die Debatte um Trumps Bild wird somit zu einem Spiegelbild der komplexen Beziehung zwischen Religion und Politik in den Vereinigten Staaten. Seine kontroversen Äußerungen und Aktionen tragen zur fortlaufenden Diskussion über moralische Werte und Glaubensverständnis im amerikanischen Kontext bei. Für viele bleibt der Umgang mit religiösen Symbolen und Themen ein heikles Feld, das sowohl für Unterstützung als auch für Kritik sorgt.

Informationen über die Kontroversen und den Kontext seiner Äußerungen finden sich unter kn-online.de, katholisch.de und deutschlandfunk.de.

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Ort Springfield, Illinois, USA
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