Wahlkampf 2025: Sport, Ehrenamt und Olympia im Fokus der Parteien!

Deutschland - Der Wahlkampf zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 ist in vollem Gange und die politischen Parteien haben ihre Wahlprogramme präsentiert. Überraschenderweise spielt das Thema Sport, das in der Vergangenheit eine größere Rolle einnahm, in den aktuellen Programmen eine begrenzte Rolle. Dabei behandeln besonders die Union, die Grünen und die SPD sportliche Themen detaillierter, während die FDP sich mehr auf das Ehrenamt konzentriert. Weniger Beachtung finden Sportbelange in den Programmen der Linken, des BSW und der AfD, die sportliche Themen kaum erwähnen, wie rbb24 berichtet.
Insbesondere die politische Verankerung des Sports steht im Fokus der Parteiprogramme. Die Union plant die Errichtung eines Staatsministeriums für Sport und Ehrenamt im Kanzleramt. Gleichzeitig strebt die SPD an, den Sport als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern. Andere Parteien, so bleibt festzuhalten, thematisieren keine grundlegenden Änderungen in der sportpolitischen Struktur.
Sanierung und Ausbau von Sportstätten
Im Hinblick auf marode Sportstätten besteht Einigkeit über die Notwendigkeit von Investitionen. Die Grünen wollen ein umfassendes Bundesprogramm zur Sanierung von Sportstätten und Schwimmbädern etablieren, während die SPD Unterstützung für die Bundesländer und Kommunen bei diesen Sanierungsmaßnahmen plant. Die Linke hebt die Wichtigkeit öffentlicher Schwimmbäder hervor, während die AfD zwar den Verfall von Sportanlagen kritisiert, jedoch keine konkreten Lösungen anbietet. In diesem Kontext gehen auch die Union, der BSW und die FDP nur wenig auf die Thematik der Sportstätten ein.
Die Berücksichtigung des Ehrenamts im Sport ist ein weiterer Aspekt, der parteiübergreifend angesprochen wird. Die Union, die Grünen und die FDP planen, die Ehrenamts- und Übungsleiterpauschale zu erhöhen. Die SPD möchte die Attraktivität und Zugänglichkeit von Ehrenämtern im Breitensport verstärken. Ein besonderes Augenmerk legt die Union auf eine „Traineroffensive“, ohne jedoch ins Detail zu gehen. Die FDP hingegen strebt an, die Bürokratie für Ehrenamtliche abzubauen, während der BSW eine gezielte Förderung des Ehrenamts vorsieht, ohne explizit auf den Sport Bezug zu nehmen. Die AfD behandelt das Thema Ehrenamt nicht ausdrücklich.
Förderung von Spitzensport und E-Sport
Die Förderung des Spitzensports ist ein weiteres Thema, das in den Wahlprogrammen negativ auffällt. Ein angekündigtes Sportfördergesetz, das bereits Ende 2024 verabschiedet werden sollte, wurde nicht umgesetzt. Gleichwohl erwähnt die SPD das Fördergesetz in ihrem Wahlprogramm. Die Grünen fordern eine nationale Spitzensportstrategie und eine transparente sowie geschlechtergerechte Vergabe von Fördermitteln. Im Rahmen dieser Diskussion plant die Union, Kommunen und Unternehmen als Karriereanbieter für Leistungssportler zu unterstützen und spricht von einer „Sportmilliarde“. FDP, Linke, BSW und AfD hingegen thematisieren die Unterstützung des Spitzensports nicht.
Ein weiterer spannender Punkt ist die Bewerbung Deutschlands als möglicher Ausrichter für die Olympischen Spiele 2036, 2040 und 2044. Die Union, SPD, Grünen und FDP unterstützen diese Initiative und betonen dabei die Wichtigkeit der ökologischen Nachhaltigkeit. Die Linke, der BSW und die AfD hingegen äußern sich nicht zur olympischen Bewerbung.
Abgerundet wird das sportpolitische Bild durch Themen wie E-Sport und Doping. Die Union, die Grünen und die FDP wünschen sich eine Anerkennung des E-Sports als gemeinnützig. Zudem plant die Union eine Stärkung der Kontrollinstanzen gegen Doping sowie Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt. Auch die Grünen möchten gegen Korruption in internationalen Sportverbänden vorgehen und der BSW schlägt vor, die Finanzierung des ersten Jahres in einem Sportverein für Kinder zu unterstützen, während Union und BSW Sportangebote in Grundschulen ausbauen wollen.
Mit Blick auf die anstehenden Parteitage zur offiziellen Beschlussfassung der Programme bleibt abzuwarten, wie sich die verschiedenen Themen noch entwickeln und ob der DOSB seine sportpolitischen Forderungen an die Parteien in den kommenden Wochen weiter auf die Agenda setzen kann, wie dosb berichtet. Auch OAPEN zeigt darüber hinaus Möglichkeiten für den Export von Artikeln auf, die für Interessierte von Bedeutung sein könnten.
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