Ruth Hieronymi: Ein Abschied von der WDR-Pionierin und Wegbereiterin

Köln – Die langjährige WDR-Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi ist im Alter von 77 Jahren in Bonn gestorben. Der WDR gab diese traurige Nachricht am Samstag bekannt. Hieronymi hat das Aufsichtsgremium seit 2009 bis 2016 geleitet und dabei wesentliche Veränderungen in der Struktur und Transparenz des Rundfunkrats angestoßen.

Vor ihrer Zeit beim WDR war Hieronymi von 1985 bis 1999 als CDU-Landtagsabgeordnete tätig, wo sie auch die Position der Vize-Fraktionschefin innehatte. Anschließend wechselte sie ins Europäische Parlament und durfte dort über ein ganzes Jahrzehnt mitwirken. Ihre politische Karriere brachte sie in verschiedene hoheitliche Rollen, die sie mit Engagement und Überzeugung erfüllte.

WDR-Intendantin Katrin Vernau äußerte sich anerkennend über Hieronymis Leistungen: „Als Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats hat sie die Rolle des Gremiums gestärkt und dessen Arbeit transparenter gemacht“. Unter ihrer Führung wurden die Sitzungen des Rundfunkrats öffentlich, was zu einer stärkeren Einbindung der Bürger in die Gremienarbeit führte.

Der WDR-Rundfunkratsvorsitzende Rolf Zurbrüggen würdigte Hieronymis Engagement für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. „Mit ihr verlieren wir eine leidenschaftliche und unermüdliche Kämpferin“, sagte er, was den hohen Respekt widerspiegelt, den sie innerhalb des Rundfunksystems genoss.

In ihrer Amtszeit fiel auch die Wahl von Tom Buhrow zum Intendanten, und sie war maßgeblich an umfassenden Programmreformen beteiligt, einschließlich der Novellierung des WDR-Gesetzes, das für die Zukunft des Senders von großer Bedeutung war. Ruth Hieronymis Vermächtnis wird weiterhin einen Einfluss auf die Struktur und das Aufgabenspektrum des WDR haben und wird von vielen in der Medienlandschaft vermisst werden.